Merken

61-Jähriger erstickt im Wohnwagen

Ein Struppener floh mit seiner Bekannten vor dem Regen ins Trockene. Dabei kam es zu einem tragischen Unglück.

Teilen
Folgen
© dpa

Von Marko Förster

Einsatz am Montagabend auf der Gartenstraße in Struppen: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst werden zu einem Reihenhaus gerufen. In einem Wohnwagen, der direkt an dem Haus steht, sollen zwei leblose Personen liegen. Ein Mann (61) und eine Frau. Es besteht der Verdacht einer Vergiftung mit Kohlenmonoxid.

Die Frau atmet noch. Sie wird lebensgefährlich verletzt ins Klinikum nach Pirna gebracht und später mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Halle geflogen. Für den 61-Jährigen aber kommt jede Hilfe zu spät, eine Notärztin kann nur noch seinen Tod feststellen. Die zur Hilfe gerufenen Feuerwehren aus Struppen und Pirna messen in dem Wagen nach lebensbedrohlichen Gasen, speziell Kohlenmonoxid. Feststellen können sie es nicht mehr.

Erst nach zwei Tagen entdeckt

Nach ersten Informationen sollen der 61-Jährige und seine Bekannte am Sonnabend gegrillt haben. Als ein Regenschauer kam, flüchteten sie in den Wohnwagen – und nahmen den offenbar noch glühenden Holzkohlegrill mit. Beim Verbrennen der Kohle entstand dann im Inneren des Wohnwagens das geruchlose, aber tödliche Kohlenmonoxid.

Erst zwei Tage später, am Montagabend, entdeckte ein Nachbar die beiden. Er war stutzig geworden, weil noch die Schuhe vor dem Wohnwagen standen. Das kam ihm merkwürdig vor und er sah nach dem rechten. Er fand die beiden leblos vor und alarmierte Rettungskräfte und Polizei. Alles deutet derzeit auf einem tragischen Unglücksfall hin. Die Ermittlungen laufen noch. Der Tote wohnte in Struppen, die Frau soll aus der Region Meißen stammen.

Vergiftungen mit Kohlenmonoxid sind tückisch. Atmet der Mensch eine erhöhte Konzentration des Gases ein, bindet sich dieses stärker an die roten Blutkörperchen als der in der Luft enthaltene Sauerstoff. Dem körper fehlt Sauerstoff, Schäden von Gehirn und Herz bis hin zum Erstickungstod sind die Folge. Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoff-haltiger Stoffe wie Holz, Kohle und Öl. Die Konzentration des farb- und geruchlosen Gases wird umso größer, je weniger Sauerstoff bei der Verbrennung zugeführt wird. Die beiden Menschen im geschlossenen Wohnwagen brachten sich durch den glimmenden Holzkohle-Grill in eine sehr große Gefahr.