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33-Jähriger in Zwickau wegen Mordes vor Gericht

Vor acht Jahren war ein Mann aus Bad Elster an der Talsperre Pöhl brutal ermordet worden - jetzt beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.

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Zwickau. Fast acht Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines 48-Jährigen im Vogtland hat am Mittwoch am Landgericht Zwickau der Mordprozess gegen einen 33-Jährigen begonnen. Der Angeklagte schwieg zum Verhandlungsauftakt. Ihm wird vorgeworfen, im Februar 2008 einen Bekannten in dessen Wohnung in Bad Elster aus Habgier umgebracht zu haben. Laut Anklage soll er ihn „mit wuchtigen Schlägen gegen den Kopf“ heimtückisch getötet haben, um an das Auto des Mannes zu kommen. Die Leiche habe er an einer Landstraße nahe der Talsperre Pöhl abgelegt, wo sie später von Spaziergängern gefunden worden war. Der Angeklagte wurde 2014 in Riga (Lettland) gefasst und 2015 nach Deutschland ausgeliefert.

Wie die Ex-Ehefrau des Opfers berichtete, hätten in dessen Wohnung regelmäßig fremde Männer übernachtet. Der Vater ihrer drei Kinder habe einen Schwarzhandel mit Autos betrieben. Offen blieb, ob die Tat damit in Zusammenhang steht. Seine Ex-Frau berief sich auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht.

Für den Indizienprozess sind bis Ende Januar zwölf weitere Verhandlungstage angesetzt und rund 50 Zeugen geladen. Gegen den Angeklagten, der wie der Getötete aus Kasachstan stammt, läuft nach Angaben der Staatsanwaltschaft Zwickau in Koblenz (Rheinland-Pfalz) ein weiteres Mordermittlungsverfahren. (dpa)