Steffen Neumann, SZ-Korrespondent in Usti nad Labem
Usti nad Labem. Schon fast eine Woche fahndet die tschechische Polizei nach der 12-jährigen Michaela Patricia Muzikarova aus Usti nad Labem.
Ihre Mutter hatte das Mädchen vergangene Woche Mittwoch als vermisst gemeldet, nachdem Michaela nicht in der Schule im Universitätsviertel Klise erschienen war. Obwohl der Schulweg nur wenige Hundert Meter lang ist, ist sie dort nie angekommen. Seitdem fehlt von ihr jede Spur, auch das Mobiltelefon ist ausgeschaltet.
Die Polizei hat die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. In dem Viertel seien tagsüber viele Menschen unterwegs, vor allem Studenten und Schüler. Das 20 Beamte starke Ermittlungsteam hat eine Hotline eingerichtet, auf der bereits 70 Hinweise eingegangen sind. Die Beamten hoffen außerdem auf Videomaterial, das ab dem 10. Januar, 14 Uhr, in der Nähe von Michaelas Wohnort aufgenommen wurde.
Gleichzeitig wurde die Fahndung deutlich ausgeweitet. Auch die deutschen Kollegen wurden eingeschaltet. „Die Fahndung läuft nicht nur in ganz Tschechien, sondern im gesamten Schengen-Raum. Von Beginn an haben wir die deutschen Kollegen um Mithilfe gebeten“, sagt Polizei-Sprecherin Veronika Hysplerova. Zu Fragen, ob Michaela womöglich über die Grenze entführt wurde, äußerte sich Hysplerova nicht.
Michaela Muzikarova ist etwa 1,60 Meter groß, schlank, hat braunes, gewelltes Haar, graue Augen und eine lila Brille. Zuletzt war sie mit einem Steppmantel, dunklen Winterstiefeln mit weißem Fell sowie einem rosa Ranzen der Marke „Nike“ unterwegs.
Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle in Sachsen entgegen, wie LKA-Sprecher Tom Bernhardt bestätigt. „Unsere Streifen sind informiert und achten besonders auf den Fall. Die Koordinierung übernimmt das deutsch-tschechische Polizeizentrum in Petrovice“, so Bernhardt.
Hinweise aus Deutschland können an die nächste Polizeidienststelle unter der Rufnummer 110 abgebene werden.