Merken

Streik im Krankentransport

Aus Gewerkschaftssicht werden Rettungskräfte im Erzgebirge benachteiligt. Verdi organisiert daher einen Streik. Das DRK widerspricht einer Benachteiligung.

Teilen
Folgen

Stollberg/Limbach-Oberfrohna. In mehreren Rettungswachen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Erzgebirge haben Mitarbeiter des Krankentransports am Mittwochmorgen die Arbeit niedergelegt. Die Beschäftigten in Burkhardtsdorf, Lugau sowie Dorfchemnitz/Thalheim kämpfen um einen Tarifvertrag mit besseren Einkommen, wie der zuständige Sekretär der Gewerkschaft Verdi, André Urmann, sagte. So sei das Grundgehalt eines Rettungsassistenten nach 15 Berufsjahren dort um fast 600 Euro geringer als in einem anderen Kreisverband. Dafür arbeiteten die Stollberger Retter mit im Schnitt 48 Wochenstunden etwa 10 Prozent länger als Kollegen in Chemnitz.

Auch mit Verweis auf einen seit Monaten laufenden Ausstand beim Rettungsdienst Dresden kritisierte Urmann die fehlende Verhandlungsbereitschaft des DRK. „Aus heutiger Sicht halten wir Arbeitskampfmaßnahmen bis in die Weihnachtszeit hinein für wahrscheinlich.“

Das DRK zeigte sich verwundert und warf der Gewerkschaft vor, die berechtigte Kritik der Rettungsdienstmitarbeiter für eigene politische Ziele zu missbrauchen. „Wir müssen den Vergleich mit den von Verdi in Sachsen im Rettungsdienst abgeschlossenen Verträgen nicht scheuen“, sagte ein Sprecher des Landesverbandes Sachsen in Dresden. Zudem seien 2017 zusätzliche Verbesserungen für die Beschäftigen beschlossen worden, darunter mehr Gehalt und mehr Urlaub. (dpa)