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Bundeswehr baut Standort Leipzig um

In der General-Olbricht-Kaserne in Leipzig vollzieht sich ein Wechsel: Die Panzergrenadiere gehen, ein Ausbildungskommando kommt. Für die Stadt dürften die Auswirkungen kaum zu spüren sein.

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© ZB

Leipzig. Großes Stühlerücken in der Leipziger General-Olbricht-Kaserne: Seit Monatsbeginn bereitet das neue Ausbildungskommando der Bundeswehr seinen Start zum 1. Juli vor. Die 13. Panzergrenadierdivision, die derzeit noch in Leipzig zu Hause ist, wird dagegen bis Ende des Jahres aufgelöst. So sieht es die Bundeswehrreform für den Standort vor.

„Das bedeutet die Auflösung der Führungsebene“, betonte ein Divisionssprecher. Die an mehreren Orten stationierten Truppenteile der zwei Brigaden mit etwa 12.500 Mann würden anderen Divisionen zugeordnet. Während der Führungsstab das Feld räumt, sind die Nachfolger schon anmarschiert. Künftig soll von Leipzig aus das neue Ausbildungskommando als zentrale Einrichtung die gesamte Ausbildung des Heeres steuern und koordinieren. „Momentan ist ein Aufstellungskommando dabei, alles dafür vorzubereiten, um ab 1. Juli die Führung der Ausbildungseinrichtungen zu übernehmen“, sagte der Sprecher.

Das Ausbildungskommando mit rund 230 Angehörigen ist bundesweit für zehn Truppenschulen, drei zentrale Ausbildungseinrichtungen wie das Gefechtsübungszentrum in Letzlingen sowie für die Offiziersschule in Dresden und die Unteroffiziersschule in Delitzsch zuständig. „Viele Angehörige der früheren 13. Panzergrenadierdivision haben auch im neuen Ausbildungskommando einen Arbeitsplatz gefunden, viele neue Mitarbeiter kommen aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet neu nach Leipzig“, erläuterte der Sprecher.

Schon am 28. Juni verabschieden sich die Panzergrenadiere mit einem Appell aus der Stadt. Insgesamt verringert sich nach Bundeswehrangaben die Zahl der Dienstposten in Leipzig von 730 auf 430. Das betrifft allerdings nicht allein die 13. Panzergrenadierdivision. Denn auch bei den ebenso hier stationierten Feldjägern und dem Fachsanitätszentrum stehen Reduzierungen an.

Die Stadt Leipzig dürfte Auswirkungen der Veränderungen kaum spüren. „Wir sind nach wie vor froh, dass die Bundeswehr zu Leipzig steht. Umgekehrt gilt dies auch“, sagte ein Stadtsprecher. „Und Leipzig ist in der komfortablen Lage, wirtschaftlich nicht von der Bundeswehr abhängig zu sein. Dies trifft Kleinstädte mit einer großen Kaserne viel stärker.“

Gemeint ist etwa Mockrehna (Nordsachsen), wo ein Munitionslager mit 60 Beschäftigten geschlossen wird. Die anderen sieben Bundeswehrstandorte in Sachsen bleiben erhalten, wenn auch abgespeckt. Nur in Delitzsch und Königsbrück kommen Stellen dazu. Insgesamt macht die Bundeswehr deutschlandweit 31 Standorte dicht. (dpa)