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Zwischen Radeberg und Dresden rollt’s

Bis Sonntag wollen die Lokführer streiken. Das trifft große Teile der Bundesrepublik – aber nicht das Rödertal.

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© Carmen Schumann

Radeberg. Mit einem beispiellosen Ausstand will die Gewerkschaft der Lokführer noch bis Sonntagvormittag den Bahnverkehr in Deutschland lahmlegen. Bundesweit drohen massive Zugausfälle – auf das Rödertal wird der Streik allerdings kaum direkte Auswirkungen haben. Weil auf den Gleisen nach Königsbrück, Kamenz, Görlitz und Zittau inzwischen längst nur noch Privatbahnen unterwegs sind, können Reisende und allen voran die Pendler aufatmen. Weder die Städtebahn Sachsen noch die zur Vogtlandbahn gehörenden Trilex-Züge in Richtung Oberlausitz werden bestreikt.

Somit können die Bahnreisenden damit rechnen, dass – anders als in vielen anderen Teilen der Bundesrepublik – zumindest die Züge im Rödertal weitgehend nach Plan verkehren. Probleme drohen nur in Einzelfällen. Denn die Vogtlandbahn muss für ihre beiden Strecken nach Görlitz und Zittau mangels eigener Kapazitäten bei einigen wenigen Fahrten noch immer auf Triebwagen der Deutschen Bahn zurückgreifen. Das betrifft unter anderem einen Zug, der in den frühen Morgenstunden von Görlitz in Richtung Dresden fährt.

Unterdessen blickt Vogtlandbahn-Sprecherin Christine Hecht sehr gelassen auf die anstehenden 127 Stunden: „Beim letzten Bahnstreik haben wir es geschafft, den Fahrplan einzuhalten.“ Teilweise fuhren die Züge mit weniger Triebwagen als sonst, was auch beim aktuellen Streik vorkommen kann. „Hauptsache der Zug kommt. Wenn er dann etwas voller ist als sonst, haben die Passagiere bestimmt Verständnis“, hofft Sprecherin Christine Hecht.

Doch während die Bahnen im Rödertal fahren, könnte die Reise für viele Passagiere wenig später in Dresden wieder enden. Im Fernverkehr müssen sich die Bahnreisenden auf massive Behinderungen und Totalausfälle einrichten. Auch die Dresdner S-Bahn sowie der Regionalverkehr in Richtung Chemnitz, Hoyerswerda, Brandenburg und nach Leipzig werden von der Deutschen Bahn betrieben und somit vom Ausstand betroffen. Bereits bei den vorangegangenen Streiks waren Züge auf diesen Strecken reihenweise ausgefallen und allenfalls nur sporadisch unterwegs. (SZ/nr, sko)