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Zwischen Gemüsebeet und Weinlaube

Eine Gartensparte wird zum nachhaltigen Naturparadies. Eine Familie in Freital zeigt, wie.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Max Neubert

Freital. „Der unvollkommene Garten“ nennen Stephan Münch und Mandy Dyka ihren Garten in Döhlen, der am Sonntag während der Aktion „Offene Gartenpforte Dresden“ entdeckt werden kann. „Wir haben den Namen gewählt, weil man eigentlich nie richtig fertig ist. In einem Garten gibt es immer etwas zu tun. Ist man mit einer Sache fertig, entsteht im Kopf meist schon das nächste Projekt“, sagt Mandy Dyka und lacht. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Schwiegereltern hegt und pflegt sie seit mehr als 15 Jahren das vielfältig gestaltete Grundstück.

„Angefangen hat alles im Jahr 2001“, erinnert sich ihr Mann Stephan Münch. „ Früher gab es hier einen Bauerngarten, eine große Scheune und eine kleine, private Gartensparte. Nachdem alle Besitzer ihre Gärten aufgegeben hatten, haben wir das Grundstück übernommen und hier unser Haus gebaut. Damit begann auch unser Gartenprojekt“, sagt er.

Seither hat sich einiges auf dem Grundstück getan. Die ehemals 15 Parzellen sind verschwunden und haben einem weitläufigen Gartengrundstück Platz gemacht. Neben einem Gemüsegarten mit angrenzendem Gewächshaus sind unter anderem eine Obstbaumwiese, ein bunter Blumengarten und eine Weinlaube entstanden. „Letztes Jahr konnten wir rund 25 Kilogramm Trauben ernten. Auch für die Quitten und Äpfel war es ein hervorragendes Jahr“, sagt Münch. In dieser Saison rechnet er ebenfalls mit einer guten Ausbeute. „Wein und Quitten sehen wieder sehr gut aus. Auch die Erdbeeren kommen“, sagt er.

Bei der Umsetzung ihrer Gartenprojekte legen die Besitzer großen Wert auf Nachhaltigkeit. „Wir haben keine Biotonne, bei uns werden Abfälle im Garten kompostiert“, sagt Münch. Beim Ausbau des Gartens versucht Münch am liebsten gebrauchte Materialien zu verwenden. „Die Wegplatten der ehemaligen Gartenparzellen habe ich direkt wieder genutzt, um eigene Wege anzulegen. Der Pool ist aus den alten Ziegeln gemauert, die beim Abriss der Scheune anfielen“, sagt er und: „Wir mögen es, wenn nicht immer alles akkurat, blitzblank und gerade ist. Man soll den Sachen ruhig ansehen, dass sie bereits benutzt wurden.“

Für die Zukunft sind neue Projekte geplant. „Ein Hochbeet und ein weiterer Gemüsegarten sind als Nächstes dran“, sagt Mandy Dyka. Zuerst müssten allerdings die Stufen des Erdaushubhügels weiter ausgebaut werden. „Der Erdhügel war im Zuge des Hausbaus entstanden, wir haben ihn bepflanzt und mit einer Sitzecke ausgestattet“, sagt sie. Von diesem Punkt aus können auch die Besucher am Sonntag ihren Blick über den Garten schweifen lassen.

Tag der offenen Gartenpforte, 18. Juni, 10 bis 18 Uhr.