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Zweiter OB-Kandidat

Die Bürger für Bischofswerda stellen einen eigenen Bewerber zur Bürgermeisterwahl. Sein Name: noch streng geheim.

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© Thorsten Eckert

Von Gabriele Naß

Die Bischofswerdaer haben am 7. Juni die Wahl – und wie es aussieht im wahrsten Sinn des Wortes. Der bisher einzige Bewerber um das Oberbürgermeisteramt, Dr. Holm Große, bekommt einen Konkurrenten. Die Bewegung Bürger für Bischofswerda hat sich nach SZ-Informationen festgelegt und schickt einen Kandidaten ins Rennen. Die Basis entscheidet darüber nächste Woche, danach herrscht Klarheit, sagte auf Anfrage Robert Geburek, Fraktionsvorsitzender von BfB im Stadtrat.

Wer der von BfB unterstützte Bewerber ist, darüber darf spekuliert werden. Bisher blieb sein oder ihr Name ein streng gehütetes Geheimnis. Bodo Lehnig, der Leiter des Goethe-Gymnasiums Bischofswerda, kann es nicht sein. Er war bei BfB als Kandidat gefragt, hatte sich mit der Offerte auseinandergesetzt, sie dann vor allem aus privaten Gründen aber ausgeschlagen. Immer wieder genannt wird in der Stadt der Name Frank Mehlhose: Anwalt, Mitglied von BfB und Stadtrat. Er selbst hat sich dazu bisher nie geäußert. BfB selbst ist hoch ambitioniert. Ganz sicher geht es mit dem eigenen Kandidaten nicht darum, dem Bewerber Holm Große nur ein paar Stimmen abzujagen. Man rechne sich Chancen auf einen Wahlsieg aus, heißt es bei BfB.

Kandidatenpoker hinter den Kulissen

Im Kandidatenpoker passiert hinter den Kulissen seit Wochen eine Menge. Ausgeschlossen ist nun nicht mehr, dass der Kandidat von BfB auch von anderen favorisiert wird. Bei den Linken etwa war klar zu hören, dass eine Unterstützung vom unabhängigen Kandidaten Holm Große zwar nach wie vor nicht ausgeschlossen ist, dass man der Mitgliederversammlung aber noch eine Alternative präsentieren will. Parteivorstand Hans-Jürgen Stöber am Mittwoch auf Anfrage: „Es gibt durchaus Gedanken, sich in eine andere Richtung zu bewegen. Wir arbeiten da dran.“ Die Alternative scheint die BfB-Personalie zu sein. Die Basis der Linken entscheidet am 5. März.

Am kommenden Donnerstag will sich der SPD-Regionalverband festlegen. Zur Frage, wen die Sozialdemokraten bei der Oberbürgermeisterwahl in Bischofswerda unterstützen, entscheidet auch hier die Basis per Abstimmung. Der Vorstand habe auf der Basis inhaltlicher Überlegungen zur Zukunft von Bischofswerda in den letzten Tagen und Wochen noch einmal viele Gespräche geführt – mit dem Bewerber Holm Große und mit den Vertretern von Stadtratsfraktionen, sagte Ortsvereinsvorsitzende Dr. Uta Strewe.

Unterstützungfür Holm Große

Dr. Holm Große, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien, hatte seine Kandidatur Ende Januar bekannt gemacht. Große wirbt um eine breite Plattform für sich als Kandidaten. Zuerst erklärte Anfang Februar der CDU-Regionalverband die Unterstützung. Inzwischen stehen auch FDP und Grüne hinter Große. Die Freien Demokraten haben das auf einer Mitgliederversammlung am Montag entschieden. Vorsitzender Steffen Grafe auf Anfrage: „Mit seinen konkreten Vorstellungen, mit einem breiten Bürgerbündnis über Parteigrenzen hinweg für eine Aufbruchstimmung in Bischofswerda zu sorgen, hat Holm Große unsere volle Unterstützung.“ Grünen-Kreisvorsitzender Jens Bitzka sagte auf Anfrage, die Partei empfehle ihrer grünen Wählerschaft in Bischofswerda, am 7. Juni auf Holm Große zu setzen. „Er empfiehlt sich durch seine bisherigen Tätigkeiten. Er guckt nicht nur auf Bischofswerda, sondern auch darüber hinaus.“ Der zuständige Ortsverband Bautzen habe per E-Mail seine Mitglieder zur Person Holm Große befragt und großen Rücklauf gehabt. Niemand hat sich gegen eine Unterstützung der Kandidatur von Holm Große ausgesprochen, sagte Bitzka.

Holm Große startet am 10. März mit einer Pressekonferenz offiziell in den Wahlkampf, sagte er auf Anfrage. Er sei weiter an der breitest möglichen Unterstützerplattform interessiert.

Bis 11. Mai können Bewerbervorschläge zur Wahl am 7. Juni eingereicht werden.