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Zweiter Friedwald im Landkreis

Neben Niederau existiert auch zwischen Radebeul und Coswig ein Bestattungswald. Grabplätze sind unter Umständen teuer.

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Niederau. Ende September letztes Jahres hat der Friedwald in Niederau eröffnet. 77 Hektar stehen inmitten eines Landschaftsschutzgebietes zur Verfügung. Der weitläufige Wald liegt an einer ansteigenden Höhe und beherbergt Buchen, Hainbuchen und Eichen sowie Kiefern und Lärchen. Zum Bestattungswald gehört auch der sogenannte Gellertberg. Darauf gibt es eine Freilichtbühne am ehemaligen Jagdhaus des Prinzen zu Lippe, samt Aussicht über die Weinberge auf das Elbtal, die Gemeinde Niederau und den Dom zu Meißen. Zentraler Ort des Gedenkens ist der Andachtsplatz, zudem ist er für Beisetzungs- und Gedenkfeiern geeignet, über Hauptwege barrierefrei erreichbar.

Unweit entfernt – und fußläufig erreichbar – befindet sich der zweite und ältere Friedwald des Landkreises. Dieser Bestattungswald gehört Daniel von Sachsen. Waldbestattungen werden laut einer Statistik derzeit zwar nur von etwa zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland gewünscht.

Trotzdem erfreut sich diese Variante zunehmender Beliebtheit. So gibt es auch in der Lausitz zwischen Kamenz und Brauna Bestrebungen, diese Bestattungsart zu etablieren. Die Stadt wollte auf Reiche-nauer Flur einen Bestattungswald einrichten lassen. Ein Pächter hätte sich um die Betreibung gekümmert. Viele Menschen aus Kamenz und Umgebung interessierten sich für die Bestattungsform.

Doch die betroffene Gemeinde lehnte das Vorhaben ab. Kürzlich gab es einen neuen Vorstoß – und ein besseres Areal, nur wenige Kilometer vom zunächst geplanten Standort entfernt. Im ersten Friedwald können bis zu 2 400 Bestattungsplätze vergeben werden. Sie befinden sich etwa an Bäumen, wo ein Urnenplatz 450 Euro kostet. Der erste Friedwald wurde im Juni 2015 in Bennewitz im Landkreis Leipzig eröffnet. (SZ)