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Zwei Rückkehrer

Die Grundschule in Reichstädt hat eine neue Leitung. Dem Duo ist die Weißeritz-Region vertraut.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Reichstädt. Seit Beginn dieses Schuljahres hat die Grundschule Dippoldiswalde in Reich-städt eine neue Schulleitung: Jörg Spindler als Leiter und Julia Brestrich als seine Stellvertreterin. Beide sind Rückkehrer. Jörg Spindler aus Hartmannsdorf hat die vergangenen Jahre in Dresden gearbeitet und ist jetzt wieder im Osterzgebirge tätig. Julia Brestrich hat eine größere Runde zurückgelegt, ehe sie jetzt wieder in ihrer Heimat angekommen ist. Die 37-Jährige stammt aus Freital, hat in Dresden studiert und danach in Tauberbischofsheim in Baden-Württemberg ihre praktische Ausbildung absolviert. Damals hat Sachsen nur wenige Stellen für angehende Lehrer angeboten. In Baden hat sie auch angefangen zu arbeiten, ehe sie für die Familiengründung nach Freital zurückgekehrt ist, wo auch ihr Mann arbeitet. Die beiden haben drei Kinder.

Als Julia Brestrich wieder in den Beruf einsteigen wollte, gab es die Möglichkeit in Brandenburg. Dort hat sie erst in Lübbenau im Spreewald und danach in Ortrand, direkt an der Grenze zu Sachsen, an einer Oberschule mit Grundschule gearbeitet. Da sie für beide Schularten ausgebildet ist, hat sie dort auch alle Klassenstufen unterrichtet. Sie hat also weite Wege auf sich genommen, um ihren Beruf auszuüben. Lehrerin zu werden, war aber schon immer ihr Ziel. „Ich habe das auch nie bereut“, sagt sie. Ihre Schwerpunktfächer sind Kunst, Musik und Deutsch.

Von Brandenburg aus hat sie sich auf die Stelle als Stellvertreterin in Reichstädt beworben, um wieder in der Heimat arbeiten zu können. Sie war erfolgreich und bildet jetzt mit Jörg Spindler das Leitungsteam der Grundschule Dippoldiswalde.

Spindler ist als Lehrer in der Region schon bekannt. Von 1982 an hat er zehn Jahre als Lehrer an der Polytechnischen Oberschule in Hartmannsdorf gearbeitet. 1992 hat der Freistaat Sachsen Mittel- und Grundschulen neu eingerichtet, und Spindler hat die Leitung der Grundschule in Hennersdorf übernommen, bis zu ihrer Schließung 1998. Er blieb zwar im Osterzgebirge wohnen, musste aber fast zwanzig Jahre zur Arbeit nach Dresden fahren. Dort hat er verschiedene Grundschulen geleitet, zuletzt elf Jahre lang die 35. Grundschule „Heinrich Graf von Bünau“ in Löbtau. „Es war jetzt an der Zeit, wieder etwas Neues zu beginnen“, sagt der 56-Jährige. Dabei ist es ihm auch recht, wenn sich der tägliche Arbeitsweg erheblich verkürzt. Er unterrichtet Deutsch, Mathematik, Sachkunde und evangelische Religion. Dass ihm an diesem Fach etwas liegt, ist auch in seinem Büro zu erkennen, das er mit einem Kreuz geschmückt hat.

Die Besonderheit der Grundschule in Reichstädt ist ihre Ausrichtung auf die Integration von Kindern mit Sprachschwierigkeiten. „Aber dafür sind wir gut aufgestellt“, sagt Spindler. „Zwei Sonderschulpädagogen arbeiten an der Schule mit. Und das ganze Kollegium ist schon viele Jahre auf dem Weg, hat Fortbildungen erhalten und ist gut gerüstet.“

Beiden ist vom ersten Tag an aufgefallen, dass es in Reichstädt eine enge Zusammenarbeit mit dem Hort gibt, der ja auch in demselben Gebäude untergebracht ist. Auch mit den Räumen und dem vorhandenen Unterrichtsmaterial zeigen sie sich sehr zufrieden. In vielen Bereichen hat die Reichstädter Schule sogar den Dresdnern etwas voraus, und sie ist definitiv besser ausgestattet als die Schulen in Brandenburg, sagen sie. So haben die beiden neuen Schulleiter gute Voraussetzungen für ihre Bildungsarbeit mit den Kindern aus Dippoldiswalde, Reinholdshain, Oberhäslich, Elend, Ulberndorf und Reichstädt, die alle die ersten vier Jahre in ihre Schule gehen.