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Zwei Polizeireviere in einem Haus

Ab Ende kommenden Jahres soll die neue Dienststelle an der Grimmaischen Straße in Döbeln gebaut werden. Dann sieht man auch mehr Polizei in der Stadt.

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© Archiv/André Braun

Von Jens Hoyer

Döbeln. Das neue Polizeirevier ist eines der großen Projekte in Döbeln, in die der Freistaat Sachsen in den nächsten Jahren viele Millionen Euro pumpen wird. Die Pläne sind mittlerweile ziemlich konkret. Der Baubeginn ist für das dritte Quartal 2019 geplant, teilt die Pressestelle des Staatsbetriebs Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (Sib) auf Anfrage mit. Etwa eineinhalb Jahre später, im Frühjahr 2021, soll das Polizeirevier fertiggestellt werden.

Die Polizeipräsenz in Döbeln wird sich mit dem neuen Objekt erhöhen. Denn neben den Beamten des Döbelner Reviers ziehen auch die Polizisten des Autobahnpolizeireviers Deutschenbora in den Neubau ein. Die Sicherheit in Deutschenbora sei nur bedingt gewährleistet. Das Objekt werde nur noch teilweise genutzt und soll aufgegeben werden, so Tobias Lorenz vom SIB. Für die Verkehrspolizeiinspektion Leipzig, die für die A 14 von Leipzig bis Nossen Ost verantwortlich ist, sei ein Standort in Autobahnnähe im Bereich Döbeln notwendig. Damit kehren die Autobahnpolizisten nach 20 Jahren still und heimlich in die Stadt zurück. Im ehemaligen Kasernengebäude an der Bahnhofstraße war das Autobahnpolizeirevier Döbeln bis 1998 untergebracht und dann aufgelöst worden. Das hatte damals von vielen Seiten heftige Kritik ausgelöst.

Der Freistaat hat für das neue Polizeirevier schon von Autoliv ein Grundstück an der Grimmaischen Straße neben dem sogenannten Kuppelbau gekauft. Der wichtigste Vorzug: Das Gelände ist hochwassersicher. Das ist einer der Hauptgründe für den Umzug: Das derzeitige Gebäude liegt im Überschwemmungsgebiet und war 2002 und 2013 außer Funktion gesetzt.

Auf dem Grundstück plant der Freistaat den Bau eines dreigeschossigen Gebäudes, außerdem als Nebengebäude eine Garage. Das Areal wird von einer Mauer umschlossen, der Hof dient als abgesicherter Parkplatz für die Dienstfahrzeuge. In dem Gebäudekomplex mit rund 1000 Quadratmetern Nutzfläche werden, unter Berücksichtigung des Schichtbetriebs, 45 Arbeitsplätze eingerichtet. Das Döbelner Revier hat 85 Bedienstete, dazu kommen 14 Beamte der Autobahnpolizei und acht Praktikanten.

Es sei nicht vorgesehen, die beiden Reviere räumlich zu trennen, so Tobias Lorenz. Die Funktionsräume sollen gemeinsam genutzt werden. Neben den Diensträumen für Bürgerpolizisten, Verkehrs-, Kriminal- und Streifendienst werden in dem Haus Umkleideräume, Gewahrsamszellen, Vernehmungs- und Asservatenräume, Lagerräume für die Ausrüstung und ein Sportraum untergebracht.

Wie auch schon das derzeitige Polizeirevier ist das neue Gebäude nach verschiedenen Sicherheitsstufen konzipiert worden. An der nordöstlichen Gebäudeecke, durch einen Gebäudeeinschnitt betont, befinde sich der öffentliche Bereich, der über den Besuchereingang die Wache mit Besucher- und Anzeigenraum erschließt, so die Auskunft des Sib.