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Zwei neue Läden im Café Prag

Die Markthalle füllt sich wieder mit Geschäften. Ob die allerdings dauerhaft bleiben, wird sich erst im neuen Jahr zeigen.

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© Sven Ellger

Von Simone Burig

Ein Handwerker trägt das große Schild mit der Aufschrift „Fresh Tea Shop“ aus dem Café Prag. Bis vor Kurzem hatte der Tee-Laden seinen Platz im Erdgeschoss direkt am Eingang zum Altmarkt. Seit Sonnabend befindet er sich in der Centrum-Galerie. Warum der Auszug? Darüber kann Markthallen-Geschäftsführer Sebastian Stampfl nur spekulieren: „Seit der Eröffnung von Primark ist in der Centrum-Galerie viel junges Publikum unterwegs, wohl eine wichtige Zielgruppe des Fresh Tea Shop.“

Doch Stampfl muss sich nicht lange grämen: Er hat bereits einen Nachmieter für die freie Fläche gefunden. Der Hannoveraner Theodor Künzel hat vergangenen Donnerstag ein Café eröffnet – die „60 Grad Kaffeerösterei“. Das Besondere an dem Geschäft: Hier ist der Name Programm, denn der Kaffee wird vor Ort geröstet, mit einem besonderen Verfahren. Allerdings wird Künzel erst im März damit beginnen können. „Als die Fläche hier frei wurde, sind wir quasi in einer Nacht-und-Nebelaktion eingezogen“, erzählt der 53-Jährige. Deshalb ist sein Stand derzeit noch provisorisch eingerichtet. Der Röster wird erst in den kommenden Monaten aufgestellt. Den Kaffee und das Gebäck lassen sich die Gäste aber bereits schmecken, und Künzel bietet einen fröhlichen Plausch dazu.

Ein bisschen wie auf einer Baustelle sieht es auch im Geschäft von Christine Posch aus: Die Wände sind noch nicht gestrichen. Hier und da sieht man noch die verputzten Trockenbauwände. Am vergangenen Sonnabend ist die 33-Jährige mit ihrem „Sächsischen Heimatwerk“ eingezogen und hat den „Baustellencharme der Räume extra so gelassen“. Bis Ende Dezember hat sie eine zirka 200 Quadratmeter große Fläche im Obergeschoss der Markthalle gemietet – erst einmal testweise. Eigentlich ist sie mit ihrem Geschäft in Bannewitz heimisch. Das soll auch so bleiben. Aber eine Zweigstelle mitten in der Dresdner Innenstadt, das könnte sich die junge Frau gut vorstellen. „Wir haben uns jetzt erst einmal in den Adventstrudel gewagt“, sagt sie. Bis Ende des Jahres will sie testen, wie ihr Laden bei den Kunden des Café Prag ankommt. Danach entscheidet sie, ob sie länger bleibt.

Das würde den Markthallen-Chef natürlich freuen, denn das Angebot des Ladens passt perfekt in das Konzept der Halle, dass Stampfl im Sommer ausgegeben hatte: regionale Produkte anbieten. Und genau diese gibt es in Poschs Geschäft. Das Angebot reicht von Postkarten, die von Dresdner Künstlern gestaltet wurden, über Honig aus Moritzburg, Pesto, Müsli und Brotmehl bis hin zu Lausitzer Leinen, Cremes aus Chemnitz, Rasierpinsel aus dem Erzgebirge und Herrnhuter Sterne.

Stampfl freut sich derweil, dass sich das Café Prag langsam wieder mit Leben füllt. Im Sommer waren mehrere Geschäfte ausgezogen. „Mittlerweile wird auch die Markthalle wieder besser angenommen, und mittags ist es hier immer voll“, berichtet er. Auch für die noch freien Ladenlokale gebe es bereits Interessenten. „Wir führen derzeit Gespräche mit mehreren potenziellen Mietern“, verrät er. Mehr möchte er aber derzeit dazu nicht sagen.