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Zwei Glasmacher feiern die Diamantene

Helga und Herbert Petau aus Teicha haben heute vor 60 Jahren geheiratet.

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© Bernhard Donke

Von Bernhard Donke

Vor 60 Jahren, am 7. September 1957, läuteten für die heute 80-jährige Helga und den 82-jährigen Herbert Petau aus Teicha die Hochzeitsglocken in der Hähnicher Kirche. An diesem Tag gaben sich beide vor Pfarrer Weiner das „Ja-Wort“. Am heutigen Donnerstag feiern sie nun das Fest der diamantenen Hochzeit. „Es waren nicht nur sonnige Zeiten in diesen vergangenen 60 Jahren,“ sagt Herbert Petau rückblickend auf das 60-jährige Eheleben. Seine Ehefrau Helga fügt hinzu: „Wenn der Himmel auch an manchen Tagen nicht voller Geigen hing, wir haben uns dennoch immer gut vertragen. Stets haben wir Rücksicht genommen und auch die Meinung des anderen akzeptiert und auch mal etwas zurückgesteckt“, sagt sie über ihre 60-jährige Ehe mit Herbert.

Vor 60 Jahren gaben sich Helga und Herbert Petau das Ja-Wort für ein gemeinsames Leben. Heute feiern sie ihre diamantene Hochzeit.
Vor 60 Jahren gaben sich Helga und Herbert Petau das Ja-Wort für ein gemeinsames Leben. Heute feiern sie ihre diamantene Hochzeit. © Bernhard Donke

Kennengelernt hat Helga, die im kleinen Heidedorf Hähnichen geboren wurde und dort auch Kindheit und Schulzeit verbrachte, ihren Herbert bei der Arbeit in der Hütte. Denn nach der Schule nahm sie eine Arbeit als Glasmacherin auf. Herbert, geboren in Niesky und aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Teicha, besuchte die Schule in Daubitz. Nach seiner Schulzeit nahm er eine Lehre in der Glashütte Rietschen, ebenfalls zum Glasmacher, auf. In dem Beruf arbeitete er bis zu seinen Renteneintritt.

Nachdem die beiden jungen Leute während ihrer Arbeit 1951 die ersten verliebten Blicke austauschten und gemeinsam an den Wochenenden Tanzveranstaltungen besuchten, dauerte es nicht lange und der erste Kuss folgte. Doch bis zur Hochzeit ließen sie sich Zeit. Die Vermählung erfolgte sechs Jahre später – auch, weil sich der erste Nachwuchs anmeldete. So wurde dann am 7. September 1957 geheiratet. Schon vor der Hochzeit hatte Herbert mit Ausbauarbeiten am elterlichen Grundstück und Wohnhaus dafür gesorgt, dass das junge Paar gleich nach der Hochzeit ins eigene Heim ziehen konnte. Hier erblickte dann noch im Dezember des Hochzeitsjahres Tochter Christina das Licht der Welt. Auch nach der Geburt der zweiten Tochter Heidemarie ging Helga weiter auf Arbeit in die Glashütte.

Die verließ sie Anfang der 1970er Jahre, um in der Küche der Rietschener Firma „Fema“ eine Beschäftigung aufzunehmen. Dieser kam sie bis zu ihrem Renteneintritt nach. Während der Arbeitsjahre hatte das Ehepaar wenig Zeit, um große Reisen zu unternehmen. Helga band die berufliche Arbeit in der Hütte, der „Fema“ und der eigene vierköpfige Haushalt. So blieb immerhin noch Zeit für ihren Garten, den sie liebevoll gestaltete. Herbert verbrachte seine Freizeit hauptsächlich bei der freiwilligen Feuerwehr Teicha. Nachdem beide das Rentenalter erreichten, blieb Zeit, um einige größere Reisen zu unternehmen. Doch auch die sind nun – leider – mit dem zunehmenden Alter Vergangenheit. Heute widmen sich beide ihrem Grundstück mit Haus und Hof auf der Teichaer Dorfstraße. Zudem gibt es Beschäftigung mit den drei Enkeln und auch mit dem Urenkel. Beide Eheleute freuen sich auf ihr Fest der diamantenen Hochzeit, das sie gemeinsam im Kreis ihrer Familie feiern werden, und danach noch auf viele gemeinsame Jahre in möglichst guter Gesundheit.