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Zuverlässig Löschwasser

Die Stadt Dipps lässt für rund 130 000 Euro zwei Zisternen bauen. Die funktionieren sicherer als die Malter-Sperre.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Die Stadt lässt in Ammelsdorf und Paulsdorf zwei neue Zisternen für Löschwasser bauen. Die Aufträge dafür hat der Stadtrat noch auf seiner letzten Sitzung im alten Jahr vergeben. Die Arbeiten für die neue Zisterne in Ammelsdorf gehen an das Bauunternehmen Hamann aus Reinhardtsgrimma für 61 231 Euro.

Hamann hatte das günstigste von sechs Angeboten abgegeben. Der Planer hatte die Kosten für diesen Löschwasserbehälter auf 75 000 Euro geschätzt. Der teuerste Bieter hatte knapp 90 000 Euro verlangt. Die Zisterne soll im Oberdorf von Ammelsdorf in der Nähe der Bushaltestelle gebaut werden, wie Marcel Hänchen informierte, der die Abteilung Ordnung in der Stadtverwaltung leitet. Damit fällt auch die Löschwasserversorgung in sein Ressort.

Die zweite Zisterne ist in Paulsdorf neben dem Grundstück vom Seeblick geplant. Dafür erhielt das Bauunternehmen Rocco Krönert den Auftrag. Er hatte den Bau für rund 67900 Euro angeboten und war damit der Günstigste von sechs Bietern. Auch hier hatte der Planer mit höheren Kosten gerechnet, rund 74 000 Euro.

Die Löschwasserzisterne soll neben dem Seeblick errichtet werden. Dort ist zwar in unmittelbarer Nähe die Talsperre Malter. Die bietet aber keine zuverlässige Wasserversorgung. Bei Minustemperaturen beispielsweise friert sie zu, in trockenen Sommern sinkt der Wasserspiegel. Außerdem müsste die Feuerwehr noch mehrere Meter zusätzlichen Schlauch verlegen und weitere Pumpen betreiben, wenn sie aus der Talsperre Wasser schöpfen wollte. „Eine Zisterne bietet uns eine Versorgung, die vom Wetter und anderen Einflüssen unabhängig ist. Das ist das Ziel“, erklärt Hänchen.

Noch weitere Zisternen

Die Bauvorhaben in Ammelsdorf und Paulsdorf werden nun beginnen, wenn es das Wetter erlaubt. Sie sind Teil eines größeren Programms zur Verbesserung der Löschwasserversorgung im gesamten Stadtgebiet. Hier wurde im alten Jahr in Reichstädt eine Zisterne am Standort des alten Bades errichtet, außerdem gibt es in Reichstädt noch ein Projekt, in der Nähe der Schule eine Zisterne zu bauen. Diese hätte dann die Schule sowie das Neubaugebiet am Ziegelgrund und die Mehrfamilienhäuser Am Schloss und Richtung Beerwalder Straße in ihrem Einzugsgebiet. Weitere Zisternen sind in der Finanzplanung der kommenden Jahre für Naundorf, Schmiedeberg, Sadisdorf und Reinberg vorgesehen.

Der Ausbau der Löschwasserversorgung ist für die Feuerwehr von großer Bedeutung. Denn das ist die Basis für ihre Einsätze. Es nützt die beste Ausstattung wenig, wenn es am notwendigen Löschmittel fehlt, meistens ist das Wasser. Zwar haben die meisten Löschfahrzeuge heute einen Wasservorrat mit an Bord. Der reicht bei größeren Bränden aber nur für den ersten Angriff. Danach sind die Löschkräfte auf Wasservorräte vor Ort angewiesen. Dabei ist nicht nur die Talsperre unzuverlässig. Das Gleiche gilt auch für die Bäche oder Teiche. Die Löschteiche müssen regelmäßig gereinigt werden, weil sie verschlammen. Bei einer geschlossenen Zisterne treten solche Probleme normalerweise nicht auf.