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Zusammenbruch des Möbel-Giganten schädigte viele Kunden

Im Herbst 1998 ging die größte ostdeutsche Möbelkette – 300 Millionen Mark Umsatz, 1100 Mitarbeiter – Pleite. Inhaber Ulrich Zick wurde 2002 vom Dresdner Landgericht zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

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Im Herbst 1998 ging die größte ostdeutsche Möbelkette – 300 Millionen Mark Umsatz, 1100 Mitarbeiter – Pleite. Inhaber Ulrich Zick wurde 2002 vom Dresdner Landgericht zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sprach den damals 60-Jährigen der Konkursverschleppung sowie Untreue in etlichen Fällen schuldig. Zur Zick-Gruppe gehörten 18 Unternehmen mit Vollsortiment-Standorten, zehn Polsterwelt-Häusern und 51 Küchenstudios in Deutschland. 7500 Kunden waren damals in Vorkasse für Möbel in Höhe von 25 Millionen Euro gegangen, hatten die bestellte Waren aber nicht oder später nur gegen Nachzahlung erhalten. Allein für die Zick-Firma Küchenwelt meldeten Gläubiger Forderungen von knapp 130 Millionen Mark an. Kriminalisten fanden bei Hausdurchsuchungen 350000Mark Bargeld im Keller eines Hauses der Familie Zick sowie Unterlagen über geheime Bankkonten und Wertpapiere.

Zick kam 1990 aus Schwaben in die neuen Bundesländer, wo er aus einem Fünf-Mann-Unternehmen das sogenannte „Zick-Imperium“ schuf. Im September 1990 hatte Ulrich Zick im Kultursaal der früheren LPG in Taubenheim seine erste Polsterwelt aufgebaut. 1997 öffnete dort eines der größten Ost-Möbelhäuser. Mit dem Rückgang der Nachwende-Euphorie entwickelten sich die Geschäfte jedoch rückläufig. Die Zick’sche Wachstumsstrategie ging nicht auf. Zuletzt veruntreute er rund 920000 Euro aus den Einnahmen. (SZ/DH)