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Zurück zur bunten Schule in Görlitz

Schüler der Scultetus-Oberschule dürfen bestimmen, wie die Giebel aussehen sollen. Dafür bemühen sie Hundertwasser.

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© nikolaischmidt.de

Von Daniela Pfeiffer

Görlitz. Farbe muss ins Spiel. Das Schulhaus soll sich vom sonst doch recht tristen grau der Wohnhäuser ringsherum abheben. Mit diesem Ansinnen im Hinterkopf haben sich die elf besten Kunstschüler der Scultetus-Oberschule in den vergangenen Wochen daran gemacht, eine Giebelgestaltung für ihr Schulhaus zu entwerfen. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Architektin Renate Heim – sie hatte um die Kooperation mit den Schülern gebeten – sind Entwürfe entstanden, die nun vorgestellt wurden. So haben sich die Kunsttalente der 8. und 9. Klasse an den Farben des berühmten österreichischen Malers Friedensreich Hundertwasser orientiert.

Die Grundidee sind viele Regenbögen. Zunächst als Zeichnung auf dem Papier zu sehen, werden sie noch in diesem Jahr tatsächlich an die Giebel des Schulgebäudes in Königshufen gemalt. Sie machen damit das bunte Aussehen der Schule komplett. Denn auch die Fassade der Vorder- und Rückseite, die schon jetzt farbig gestaltet ist, wird noch einmal bemalt. Die Vorderseite etwas kräftiger, die Rückseite dezenter. Blaue, gelbe und bräunliche Bögen werden sie prägen. „Damit greifen wir unser Konzept von der bunten Schule wieder auf, den Namen hatten wir ja schon mal“, sagt Schulleiter Frank Dörfer.

Möglich wird die neue Bemalung durch die energetische Sanierung der Schule. So soll für etwas über eine Million Euro nun die Fassade gedämmt werden. Ein Teil davon kommt aus dem Programm „Brücken in die Zukunft“.

Bei der grundhaften Schulsanierung vor zwölf Jahren blieben die Fassaden im Wesentlichen unverändert. Nur die Fenster wurden nach damals gültiger Energieeinsparverordnung erneuert. Nun werden also die Platten an den Giebelwänden entfernt, danach ein ebener Untergrund an sämtlichen Fassaden hergestellt. Der ist nötig, damit die geplante 16 Zentimeter starke Wärmedämmung und die Fassadengestaltung überhaupt erst möglich werden.

Auch die Erneuerung der Fensterbleche sowie die Verlängerung der Unterkonstruktion der Fenstergitter und der Verschattung auf der Südseite sind geplant. Für die Arbeiten müssen alle am Gebäude befestigten Bauteile, etwa Blitzschutz, Videoüberwachung und Lautsprecher, ab- und später wieder angebaut werden. Auch am Dach sind Arbeiten geplant, beispielsweise muss der Flachdachaufbau erneuert werden. Zum Schluss will die Stadt noch die Außenanlagen wieder herstellen.

Die Arbeiten sind dringend notwendig, weil die Fugen zwischen den einzelnen Betonplatten nicht mehr dicht sind und damit bereits Regenwasser in den Baukörper eindringt. Laut Schulleiter Dörfer sollen Dach und Fassadenarbeiten in den Ferien über die Bühne gehen, die weiteren Arbeiten, inklusive Bemalung danach.