Berlin/Potsdam. Eine Woche vor dem offiziellen Start des Sommerschlussverkaufs (SSV) locken Deutschlands Händler längst mit deutlichen Preisnachlässen. „Der Wettbewerb ist so groß - da schaut jeder auf den anderen“, sagte Günter Päts, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburgs, der Nachrichtenagentur dpa.

Sobald der erste Händler das „Sale“-Schild aufhänge, folgten die anderen. 20 bis 30 Prozent gewähren nach seinen Angaben bereits nahezu alle Händler auf Sommerware. „Am 28. Juli wird dann nochmals reduziert - dann auf das gesamte Sommersortiment und bis zu 70 Prozent“, schilderte Päts.

Ferienzeit und Sommerhitze bescheren den Einzelhändlern nach Angaben des Verbandes derzeit Kundenströme. Sandaletten, Bikinis, Sommerkleider oder T-Shirts würden gut verkauft. „Diese Dinge gehen im Moment wirklich sehr gut“, sagte Päts. Nach Angaben der Fachhändler sei das Sortiment teils schon sehr ausgesucht.

Bei Hitze kommt der „Siesta-Effekt“

Kurz vor dem Urlaub suchten die Menschen noch nach günstiger Sommerware - allerdings nur in den Morgenstunden oder zum Abend hin. „Bei der Hitze beobachten wir eine Art Siesta-Effekt“, berichtete Päts. Zwischen 12.00 und 16.00 Uhr herrsche eher gähnende Leere in den Läden.

Die Erwartungen der Branche sind in diesem Jahr bundesweit besonders hoch. Die gute Konjunktur und der stabile Arbeitsmarkt ließen die Stimmung der Verbraucher für Juli - in Verbindung mit dem Rekord-Zinstief und der geringen Sparneigung - den GfK-Marktforschern zufolge auf das höchste Niveau seit siebeneinhalb Jahren steigen.

Dass vielen Deutschen das Geld so locker sitzt, könnte den SSV nun zusätzlich beflügeln. Der Handelsverbands Deutschland (HDE) rechnet damit, dass bis zu 70 Prozent der Händler teilnehmen. Seit Juli 2004 ist der Schlussverkauf nicht mehr gesetzlich geregelt. (dpa)