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Zufriedenheit im Florena-Werk

Eine Focus-Money-Studie bescheinigt Beiersdorf glückliche Mitarbeiter. Intern liegt dabei das Werk in Waldheim vorn.

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© Archiv/Dietmar Thomas

Von Andreas Neubrand

Waldheim. Die Mitarbeiter der Beiersdorf AG gehören zu den zufriedeneren in Deutschland. Das geht aus einer Studie hervor, die Focus Money in Zusammenarbeit mit Kunudu, einem Portal, das Arbeitgeber bewertet, veröffentlicht hat. Dabei landet Beiersdorf auf Platz 22 zwischen der Drogeriekette DM und den Stadtwerken Neumünster.

Für den scheidenden Geschäftsführer Raimund Münch am Standort Waldheim ist das Ergebnis nicht überraschend. „Mitarbeiterzufriedenheit ist für uns sehr wichtig. Wir messen diese Zufriedenheit jedes Jahr mit Hilfe von Fragebögen, die die Mitarbeiter ausfüllen“, so Münch. „Gerade hier bei uns in Waldheim ist die Zusammenarbeit besonders gut und die Motivation dementsprechend hoch.“ Seit 2012 werden die Arbeitnehmer nach ihrer Zufriedenheit im Unternehmen befragt.

Flache Hierarchien

„Wir alle verbringen sehr viel Zeit in der Firma“, sagt Raimund Münch. „Da ist es sehr wichtig, dass Harmonie herrscht, und die Leute Spaß haben. Sonst funktioniert das nicht.“ Außerdem seien zufriedene Mitarbeiter ein gutes Argument für einen Standort. Gerade für einen kleineren wie Waldheim, der nicht nur mit anderen Unternehmen, sondern auch mit anderen Standorten von Beiersdorf konkurrieren müsse. „Wir haben hier sehr flache Hierarchien eingeführt“, erklärt Münch. „Da fällt es leichter, mit anderen Abteilungen ins Gespräch zu kommen. Für mich bedeutete das, dass ich als Geschäftsführer jeden Tag länger in der Produktion blieb und somit für jeden einzelnen Mitarbeiter ansprechbar war. So schaffen wir Vertrauen zwischen den einzelnen Ebenen und damit natürlich auch Zufriedenheit.“ Gerade ein offener Dialog sei dabei sehr wichtig, auch gegenüber Vorgesetzten. „Bei uns ist Kommunikation auf Augenhöhe sehr wichtig“, so Münch. „Gerade, wenn dabei auch mal ein kritisches Wort fällt. Aber wir bleiben dabei alle fair und offen. So können wir leichter Probleme benennen und beheben.“

Zielvorgaben seitens des Beiersdorf-Konzerns gebe es dabei aber nicht. „Nur welche, die wir uns selber setzen“, sagt Raimund Münch. „Aber wer zufrieden ist, leistet am Ende auch gute Arbeit.“

Aber er könne es auch nicht jedem recht machen. Das gelinge nicht, räumt er ein. „Aus diesem Grund halten wir Workshops ab, damit die Teams besser zusammenfinden. Nur in ganz seltenen Fällen müssen wir Mediatoren einsetzen. Je mehr sich die Leute untereinander vertrauen und wertschätzen, desto besser ist das Klima im Unternehmen“, meint er.

Insgesamt profitiere der Standort Waldheim von einem großen Wir-Gefühl, so der scheidende Geschäftsführer. Dabei sei noch nicht alles perfekt. „Natürlich gibt es das eine oder andere zu verbessern“, gibt Münch zu. Aber dies liege nicht an den Mitarbeitern, sondern daran, dass sich das Unternehmen in einem Wandel befinde. „Prozesse und Strukturen ändern sich ständig. Konkret heißt das, dass sich die Teams ständig neu bilden und Mitarbeiter oft neue Aufgaben übernehmen müssen.“ Dies bedeute letztendlich auch, dass die Ansprechpartner ständig wechseln. „Wenn so etwas passiert, dann müssen die neuen Teams wieder behutsam zusammen geführt werden“, erklärt Münch. „Kein leichter Prozess. Aber gerade an unserem Standort klappt das sehr gut“, erklärt er.

Dies kann auch der neue Geschäftsführer in Waldheim bestätigen. „Mich hat das gute Betriebsklima hier von Anfang an tief beeindruckt“, so Stephan Roelen. „Man spürt sofort die starke Identifikation der Mitarbeiter mit dem Standort Waldheim.“ So ist es nicht verwunderlich, dass er beim Thema Zufriedenheit in die Fußstapfen seines Vorgängers treten will. „Mir hat sein respektvoller und ehrlicher Umgang mit den Mitarbeitern immer sehr imponiert. Auch dass er viel Zeit in der Produktion verbracht hat und stets auf dem Laufenden war. Das will ich beibehalten. Ich kann da noch viel lernen.“ Ansonsten wolle er auch eigene Akzente setzen. Welche genau, wisse er gegenwärtig noch nicht.