Merken

Zittauer Pastorenfamilie im Weihnachtsrausch

Im MDR läuft bald eine vierteilige Adventsserie über die Ziebolls. Darin wird auch eine wichtige Entscheidung verkündet.

Teilen
Folgen
© Matthias Weber

Von Jan Lange

Zwischen Kindergeplapper, Plätzchenduft und Trompetenklängen versucht Sandra Zieboll ihre Großfamilie besinnlich durch den Advent zu führen. Bei Familie Zieboll ist die Adventszeit stets ein Superlativ: sieben Kinder und dann noch die Arbeit in der Gemeinde. Dieses Jahr beginnt für die Zittauer Pastorenfamilie die weihnachtliche Zeit früher. Da werden schon Wochen vor dem ersten Advent Plätzchen gebacken und die Wohnung geschmückt. Auch der Weihnachtsbraten ist bereits gemacht. Mama Sandra holt sich dafür Tipps bei ihrem ältesten Sohn Mark, der in Berlin Koch lernt und aus der Hauptstadt zu Besuch kommt.

Auch Gustav und seine Modelleisenbahnanlage spielen darin eine Rolle.
Auch Gustav und seine Modelleisenbahnanlage spielen darin eine Rolle. © Jan Lange

Familie Zieboll hat die Vorbereitungen auf das Fest nicht ohne Grund vorverlegt. Ein Filmteam ist bei ihnen zu Gast. Die Großfamilie spielt die Hauptrolle in einer vierteiligen Advents-Doku, die im MDR zu sehen sein wird. In den jeweils 25 Minuten langen Folgen, die an den Adventssonnabenden laufen, werden die Ziebolls zwischen Weihnachtszauber und Weihnachtsstress gezeigt. Die Mini-Serie soll unterhalten, aber gleichzeitig auch Werte vermitteln und zeigen, worum es zu Weihnachten eigentlich geht und welche Traditionen mit dem Fest verbunden sind, erklärt Jana Lindner von der Mia Media Leipzig GmbH.

Bereits am 30. Oktober drehten sie und ihre Kollegen erstmals bei der neunköpfigen Familie. Bis zu 20 Drehtage werden es sein. Begleitet wird die Familie beim Schlittschuhlaufen, beim Fußballspielen, beim Basteln von Adventssternen, bei den Vorbereitungen für das Krippenspiel, in dem fünf der sieben Zieboll-Kinder mitspielen, sowie beim Einkauf der Weihnachtsgeschenke. „Sonst kaufen wir die Präsente eher im Dezember“, erzählt Matthias Zieboll, der die evangelisch-methodistische Gemeinde leitet. Seine Frau Sandra findet es entspannter, jetzt schon alles zusammen zu haben. Was sie genau gekauft haben, wird nicht verraten – auch nicht in der Advents-Doku.

Vielleicht ist bei den Geschenken ja etwas für die Modelleisenbahnanlage dabei, die im Zimmer von Sohn Gustav steht. Sie wird mehrere Male in den vier Folgen Thema sein. So gibt es im ersten Teil einige Baustellen an Gustavs Modelleisenbahn. Ein Kabelchaos wartet. Mark wird gleich eingespannt. Später spielen Matthias und Gustav mit den Mini-Eisenbahnen. Und schließlich darf der Großvater, der die Anlage seinem Enkel vor einigen Monaten geschenkt hat, das gute Stück bestaunen. „Im Privaten haben wir einiges vorgezogen“, sagt der Zittauer Pastor, der mit seiner lockeren, leicht hektischen Art durchaus auffällt. So durften die Kleinen bereits das erste Türchen am Adventskalender öffnen. Den Nikolaustag hat das Filmteam aber nicht vorverlegt. Die Aufnahmen werden direkt am Tag gemacht. „Die Aufnahmen werden dann gleich geschnitten, damit sie in der zweiten Folge am 9. Dezember zu sehen sind“, erklärt Jana Lindner, die mit ihrem Team schon mehrfach für den MDR, aber auch fürs ZDF gedreht hat.

Auch wenn es in erster Linie um die Familie geht, so spielt das Gemeindeleben genauso eine Rolle. Das Filmteam ist zum Beispiel bei der Bibelstunde, dem Ökumene-Frühstück und der Senioren-Adventsfeier dabei. Bis zu 15 Weihnachtsfeiern stehen in der Gemeinde und der Familie an. Für Mama Sandra heißt das: ganz viel Plätzchen backen, basteln und organisieren.

Der Adventsbesuch des Pastors bei einer älteren Dame im Altenheim wird ebenfalls mit der Kamera festgehalten. Auch bei einem dramatischen Einsatz mit dem Kriseninterventionsteam begleitet das Filmteam den Zittauer Pastor. Weihnachten sei eben nicht nur ein Fest der Freude, sondern ebenso der Trauer, meint Matthias Zieboll.

Der siebenfache Vater wird seiner Familie auch eine wichtige Entscheidung mitteilen: Nächstes Jahr verlassen die Ziebolls die Gemeinde in Zittau und übernehmen eine neue in Mitteldeutschland. Sechs Jahre ist Matthias Zieboll dann Pastor in Zittau gewesen, in der Mandaustadt sind die beiden jüngsten Kinder, die vierjährige Nele und die einjährige Lotte, geboren.

Als der damalige Bundespräsident Joachim Gauck die Patenschaft für die Jüngste übernommen hatte, berichtete davon auch die SZ. Dieser Artikel gab den Anstoß für die Adventsserie. Jana Lindner suchte ursprünglich eine Großfamilie auf dem Land. Sie hörte sich um und landete letztlich in Zittau bei den Ziebolls. Dass es sich bei den Protagonisten um eine Pastorenfamilie handelt, fand die Produzentin interessant, aber auch passend – schließlich sei ja Weihnachten ein christliches Fest. „Es ist interessant, welcher Aufwand hinter einer solchen Serie steckt“, findet Matthias Zieboll. Sagt es und serviert dem Filmteam Sushi.

Das „Adventsgeflüster“ mit Familie Zieboll läuft am 2., 9., 16. und 23. Dezember, jeweils um 19.50 Uhr, im MDR.