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Zittauer Anwohnerin ärgert sich über verfallenes Haus

Der Fußweg vor der Ruine ist eingeschränkt. Das sorgt für gefährliche Situationen.

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© Bernd Gärtner

Zittau. Seit vielen Jahren steht das Haus an der Roseggerstraße, gleich hinter dem Tunnel, schon leer. Es verfällt immer mehr. Ein Bauzaun steht vor der Ruine. Damit soll der öffentliche Straßenraum gesichert werden. Aber der Gehweg vor dem Haus wird dadurch auch eingeschränkt. Und das bereits eine gefühlte Ewigkeit, wie eine Anwohnerin aus dem Neubaugebiet Zittau-Nord kritisiert, die die Roseggerstraße regelmäßig nutzt, um zum nächsten Einkaufsmarkt zu kommen.

Fußgänger und sogar Kinderwagen haben zwar auf dem verbleibenden Gehweg noch ausreichend Platz. Aber auch nur, wenn es keinen Begegnungsverkehr gebe, meint die ältere Dame, die lieber ungenannt bleiben will. Dann müsste einer der Fußgänger auf die Straße springen. Ihr selbst sei das schon öfter passiert, erzählt die Anwohnerin. Das sei sehr gefährlich, da durch den Tunnel die Sicht für die Autofahrer erschwert wird. Zudem seien viele Fahrzeuge viel zu schnell auf der engen Roseggerstraße unterwegs, findet die Anwohnerin. In der warmen Jahreszeit werde durch hohes Gras und Gestrüpp die Situation weiter verschärft, berichtet sie.

Die Anwohnerin hat sich deshalb bereits an die Stadt gewandt und dabei erfahren, dass die Ruine städtisches Eigentum ist. „Das hatte ich vorher nicht gewusst“, sagt sie. Umso unverständlicher ist es für sie, dass die Stadtverwaltung nicht längst gehandelt hat. Das würde sie auch gern. Die Stadt möchte das verfallene Haus am liebsten abreißen, aber der Denkmalschutz habe einem Abriss bisher nicht zugestimmt, wie Pressesprecher Kai Grebasch auf SZ-Nachfrage mitteilt. Die Stadt bemühe sich seit vielen Jahren, eine Lösung des Problems im Einvernehmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege in Dresden herbeizuführen.

Man wolle den Hinweis der Anwohnerin zum Anlass nehmen, sich wieder verstärkt mit der Problematik zu befassen. Erste Schritte seien bereits veranlasst worden, schreibt Baudezernent Ralph Höhne in seiner Antwort an die Anwohnerin. Die Zittauerin läßt sich überraschen, welche Maßnahmen das sind. Bisher sei auf den ersten Blick noch nichts zu sehen. Vielmehr vermülle der Garten immer mehr, kritisiert sie. Das Grundstück sei schon eine wahre Mülldeponie.

Ganz so schlimmt steht es um das Haus Neue Burgstraße 10 noch nicht – auch wenn es ebenfalls seit Jahren leersteht. Nachbar Harald Rasch stört sich vor allem an dem hohen Gras, das vor dem Haus steht. Jedes Jahr rufe er bei der Wohnbaugesellschaft (WBG) Zittau an und beschwere sich über den Zustand. Nachdem die SZ nun bei der WBG nachgefragt hatte, weil das Gras wieder über 1,50 Meter hoch stand, ist der Mißstand innerhalb kurzer Zeit beseitigt worden.

Das Grundstück ist zum Verkauf vorgesehen und in der Vermarktung über einen Makler seit 2013, wie Uta-Sylke Standke, Geschäftsführerin der Wohnbaugesellschaft Zittau, mitteilt. Bisher habe es keine Interessenten gegeben, so die WBG-Chefin. „Wir haben bei diesem Grundstück immer wieder mit Vermüllungen zu tun, im vergangenen Jahr sogar durch Nachbarn. Hier wurde der Renovierungsmüll einfach abgestellt, konnte jedoch dann durch Hinweise aus der anderen Nachbarschaft dem Verursacher zugeordnet werden und wurde durch ihn entsorgt“, berichtet Frau Standke. Die letzte Verkehrssicherungskontrolle erfolgte laut Frau Standke am 12. April dieses Jahres. Es habe dabei keine Eintragungen und Meldungen gegeben. (SZ/jl)