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Zittau statt Zwickau

Stadtmarketing-Chef Kai Grebasch hat die Marke „Zittau“ noch nicht so bekannt gemacht, wie er selber wollte. Er sieht sich aber auf einem guten Weg dahin.

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© Matthias Weber

Von Thomas Mielke

Zittau. Drei Jahre sind zu kurz gewesen: Kai Grebasch, Verantwortlicher für das Stadtmarketing, hat sein erklärtes Ziel verfehlt. Er wollte erreichen, dass niemand mehr Zittau und Zwickau verwechselt. „Zweifellos wird es immer Menschen geben, die die Städtenamen durcheinander bringen“, gibt er auf SZ-Anfrage zu. „Das hat ganz einfache Gründe: im Bewusstsein vieler Menschen wird die Stadt Zwickau mit einem klassischen Zwickauer Produkt in Verbindung gebracht und das ist selbst 25 Jahre nach der Wende noch immer der Trabant.“ Das sei ein starkes, fest verwurzeltes Bild.

Zittau hingegen wird Grebaschs Meinung nach in der überregionalen Wahrnehmung – wenn überhaupt – noch nicht so stark mit einem Bild, einem Gebäude oder einer Person in Verbindung gebracht, die die Stadt „unverwechselbar“ machen. Über die Jahre sei ihm immer deutlicher geworden, dass die Lage der Stadt am Fuße des Zittauer Gebirges und inmitten des Dreiländerecks das am breitesten, über alle Personenkreise hinweg imagebildende Merkmal der Stadt sei, so Grebasch. Das zu transportieren, erfordere aber noch viel Kommunikationsarbeit.

Grebasch schätzt ein, dass die Arbeit an dieser Kommunikation und damit an seinem Ziel „gut und kontinuierlich“ läuft. Die Stadtverwaltung hat ihre Kommunikationsmittel vom Briefpapier bis zur Internetseite generalüberholt oder komplett erneuert und die Vernetzung in die entscheidenden Vermarktungsebenen von Region und Freistaat verbessert. „Damit wird unsere Rolle bei der Gesamtentwicklung immer besser und stärker“, so Grebasch. „Darüber hinaus verbessert sich die Servicequalität unserer wichtigsten Anlaufstelle für Gäste, der Touristinformation, stetig.“ Deshalb ist er überzeugt, dass die „Chance, dem – zugegebenermaßen sehr plakativ genannten – Ziel noch schneller entgegen zu gehen, nun klar gegeben ist“.

Grebasch war im Oktober 2012 als allererster Verantwortlicher für das Zittauer Stadtmarketing eingestellt worden. Damals sagte er in einem SZ-Interview: „Mein persönliches Ziel: Wenn es mir in drei Jahren gelingt, dass man in Deutschland den Unterschied zwischen Zwickau und Zittau kennt, habe ich viel erreicht.“ Inzwischen ist Grebasch nicht mehr ausschließlich mit dem Stadtmarkting beschäftigt, sondern hat zusätzlich die Aufgaben des Pressesprechers übernommen. Darüber hinaus hilft er in der Wirtschaftsförderung aus, weil deren Leiterin in der Elternzeit weilt. Vor dem Start 2012 war der gebürtige Zittauer mehrere Jahre in Görlitz tätig.