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Ziemlich pfiffig

Familie Keilhauer ist ein Zackelschaf zugelaufen. Der Ausreißer bringt den Weidebetrieb durcheinander.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Und da stand es plötzlich auf der Weide: ein Schaf mit mittellangem Fell und korkenzieherartig gedrehten Hörnern. „Ich wollte nach unseren fünf Schafen sehen, die auf der Weide hinterm Haus stehen. Zuerst war ich ganz schön erschrocken, als ich das etwas ungewöhnlich aussehende Tier erblickte“, so Bernd Keilhauer. Dann habe er sich im Internet informiert und herausgefunden, dass es sich um eine alte, geschützte Rasse handle. Bernd Keilhauer nennt es das „schwarze Schaf“, weil es ein Ausreißer ist und auch etwas dunkler gefärbten Kopf hat.

„Das Schaf ist uns vor etwa einer Woche zugelaufen“, so der Gersdorfer. Seitdem hat das Tier die kleine Schafherde der Keilhauers ganz schön durcheinandergebracht. Das Areal der Tiere ist durch einen Weidezaun eingegrenzt. Doch daraus machte sich das Zackelschaf nichts. „Mit dem Kopf nach unten ging es einfach durch. Natürlich haben das unsere Schafe nachgemacht“, so Bernd Keilhauer.

Lieblingsplatz gefunden

Er hatte Bedenken, dass das Zackelschaf die kleine Herde in den Mais führt, der noch bis vor Kurzem hinter dem Haus stand. „Dann hätten wir die Tiere nicht wiedergefunden“, so der Gersdorfer. Deshalb stehen die Schafe jetzt in der Scheune und bekommen schon Winterfutter. „Hoffentlich fehlt uns das dann nicht. Jetzt hätten die Tiere noch sehr gut auf der Weide stehen können“, sagte Keilhauer. Die Tiere zusammenbringen wollte, er nicht, weil unklar ist, ob es sich bei dem Zackelschaf um ein weibliches oder ein männliches Tier handelt. Der Gersdorfer habe schon mit vielen Tricks gearbeitet, um an das Zackelschaf heranzukommen. Doch näher als zwei Meter ging es nicht. „Ich habe Brot und Möhren ausgelegt und die Scheunentüre offen gelassen“, sagte Bernd Keilhauer. Doch das Zackelschaf sei einfach ziemlich pfiffig. Eine Möglichkeit es einzufangen, gab es bisher nicht. Dann wäre das Schaf auch nicht mehr clever. Denn auf der Wiese hinter dem Gut steht sozusagen der gedeckte Tisch. Es gibt jede Menge frisches Gras, Mais und Fallobst. Auch einen Lieblingsplatz hat das Schaf gefunden, das aus einem Märchenbuch entsprungen zu sein scheint. Es liegt dicht an der Scheunenwand. Durch den Dachvorsprung ist es geschützt.

„Ich möchte gern, dass das Tier wieder zu seiner Herde und seinem Besitzer kommt“, so der Gersdorfer. Er habe schon viel Telefonate geführt. Bekannt ist, dass drei Zackelschafe in Langenau leben. Doch da fehlt keins. Deshalb versucht Bernd Keilhauer nun, mithilfe des Döbelner Anzeigers den Besitzer zu finden. Denn auch eine Ohrmarke, wie die Schafe des Gersdorfers, hat das Tier nicht. Sonst wäre es durch die Registrierstelle einfach gewesen, herauszufinden, wem das Tier gehört.

Der Besitzer des Schafes soll sich an den Döbelner Anzeiger unter Tel. 03431 719412 wenden, der dann die Informationen weitergibt. Wer meint, das Tier zu kennen, sollte bitte den Halter informieren.