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Zerstörungstour durch Demitz-Thumitz

Ein Wartehäuschen wird beschädigt, eine Bank zerstört. Wer hat etwas bemerkt?

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Demitz-Thumitz. Wer in Wölkau auf den Bus wartet und Schutz vor dem Wetter sucht, der steht jetzt mitten im Zug. Eine Scheibe des Wartehäuschens wurde mutwillig zerschlagen. Es ist nicht der einzige Schaden, den Täter in der Nacht zum vergangenen Donnerstag zwischen Demitz, Wölkau und dem Ortseingang von Stacha anrichteten.

Am Rad- und Fußweg, der Demitz-Thumitz und Wölkau verbindet, wurde eine Sitzbank zerstört. Vor allem ältere Menschen ruhten sich dort gern einmal aus auf ihrem Einkaufsweg oder während eines Spazierganges. Außerdem wurden zig Begrenzungspfähle an der Straße aus der Verankerung gerissen und Wahlplakate zerstört. Der Demitzer Hauptamtsleiter Stephan Garten schätzt den Schaden am Buswartehäuschen und an der Bank auf insgesamt 1 500 Euro. Für die Reparatur bzw. den Ersatz muss die Gemeinde aufkommen. Hinzu kommen unnötige Arbeitsleitungen für die Straßenmeisterei Bischofswerda. Deren Mitarbeiter müssen die Begrenzungspfähle auf der Straße von Demitz nach Stacha wieder einsetzen.

„Es gibt viele Menschen in unserer Gemeinde, die engagieren sich ehrenamtlich für ein schönes Ortsbild“, sagt Bürgermeisterin Gisela Pallas. „Und dann kommen Leute, die Werte und die Arbeit anderer Menschen nicht achten und alles zerstören.“ Wer die Täter sind, ist nicht bekannt. Nach Angaben der Gemeinde zogen sie in der Nacht zum 14. September in der Zeit von Mitternacht bis gegen 3 Uhr ihre Spur der Zerstörung. Die Gemeindeverwaltung erstattete Anzeige bei der Polizei. Zugleich bittet sie um Zeugenhinweise: Sah jemand Leute, die in besagter Nacht randalierten? Fanden am späten Mittwochabend lautstarke Zusammenkünfte in der Nachbarschaft statt?, nennt Stephan Garten zwei wichtige Fragen. Hinweise können den Ermittlern bei ihrer Arbeit helfen, so der Amtsleiter. Die Gemeinde hat großes Interesse daran, dass die Täter gefasst werden. Schon um sie für den Schaden haftbar zu machen.

Neukirch war ebenfalls betroffen

In jüngster Zeit häufen sich rund um Bischofswerda die Fälle mutwilliger Zerstörungen. Ende August war in Putzkau ein beliebter Rastplatz unterhalb des Bahnviaduktes zerstört worden. Die unbekannten Täter rissen einen massiven Holztisch aus der Verankerung. Die Gemeinde wollte nach damaligem Stand auf eine Anzeige bei der Polizei verzichten. Begründung: Die Täter würden ohnehin nicht ermittelt werden. Doch der zerstörte Tisch solle in jedem Fall repariert und an seinem bisherigen Platz neben einem beliebten Rad-, Wander- und Spazierweg wieder aufgestellt werden.

Auch Neukirch war in diesem Jahr vom Vandalismus betroffen. Nach einer Veranstaltung Ende Juli wurden auf der Karl-Berger-Straße, die vom Dorf zum Touristenparkplatz am Valtenberg führt, zehn Straßenbegrenzungspfähle herausgerissen. Die Gemeinde erstattete Anzeige wegen Vandalismus – ermittelt werden konnten die Täter bisher noch nicht.

Nicht immer machen es Leute, die etwas zerstören und abhauen, der Polizei so leicht, wie ein Autofahrer, der in derselben Julinacht in Neukirch auf der Karl-Berger-Straße offenbar die Kurve nicht rechtzeitig bekam, gegen einen Briefkasten fuhr und dabei das Kennzeichen seines Autos verlor. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des unerlaubten Entfernens vom Unfallort. In diesem Fall war es nicht schwer, den Tatverdächtigen zu ermitteln.

Hinweise von Zeugen zu den Zerstörungen in Demitz-Thumitz in der Nacht vom 13. zum 14. September nehmen die Gemeindeverwaltung (Hauptamt) und die Polizei in Bischofswerda und Bautzen unter 03591 356-0 entgegen.