Merken

Zerstörtes Spielhaus wieder aufgebaut

In Eichgraben, Hirschfelde und Dittelsdorf sind wiederholt Spielplätze von Unbekannten zerstört worden. Das kostet Nerven.

Teilen
Folgen
© M. Weber

Von Jan Lange

Zittau. Den Kindern vom Waldhäusl Eichgraben ist die Freude ins Gesicht geschrieben. Das hölzerne Spielhaus auf ihrem Spielplatz ist wieder repariert. Unbekannte hatten es vor einigen Wochen zerstört. Zuvor habe es immer mal wieder kleinere Vorfälle gegeben, sagt Birgit Petzold, Mitarbeiterin der Eichgrabener Kindereinrichtung. So wurde der Papierkorb umgestoßen oder sogar mitgenommen. Die Zerstörung des Spielhauses sei der bisher größte Fall von Vandalismus.

In arge Mitleidenschaft gezogen wurde auch das Spieldorf der Hirschfelder Grundschule, wie deren Leiterin Elke Fiedler im jüngsten Stadtanzeiger berichtet. In jüngerer Zeit habe man verstärkt Zerstörungen im und am grünen Schuldorf festgestellt, so die Schulleiterin. „Wir finden es sehr schade und sind traurig, dass wir öfter beschmierte und zerstörte Flächen, kaputte Fassaden unseres Dorfes und auch viel Müll und Glasscherben vorfinden“, schreibt Frau Fiedler. Holzsachen werden demnach umgekippt und zerstört. Vor allem ärgern sich die Lehrer darüber, dass in alle möglichen Ecken uriniert werde.

Besonders bei schönem Wetter trete derartiger Vandalismus wiederholt auf. Sobald es etwas kälter wird, gebe es weniger Vorfälle, berichtet eine Lehrerin. Der Spielplatz an der Grundschule ist auch nach der Unterrichts- und Hortzeit geöffnet. Die Grundschüler seien darauf hingewiesen worden, in dem grünen Schuldorf nicht wild herumzutoben oder Geräte sinnlos zu zerstören. Auf die Kinder, die sich nach der offiziellen Schulzeit auf dem Spielplatz aufhalten, hat die Schule aber keinen Einfluss. Deshalb hat sich die Schulleitung jetzt mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Die Kinder und Jugendlichen sollen alles wieder so verlassen, wie sie es vorgefunden haben, bittet Frau Fiedler. Wer eine Zerstörung bemerke oder beobachte, sollte auch den Mut haben, andere davon abzuhalten und dies der Schule mitzuteilen, findet sie. Schüler und Lehrer seien jedes Mal verärgert, wenn wieder ein kaputtes Spielgerät oder eine Fläche gesperrt werden müsse. Auch deshalb, weil das grüne Schuldorf über viele Monate aufgebaut wurde. Vor zehn Jahren war das Schulgelände Stück für Stück verwandelt worden.

Der städtische Bauhof hat die Zerstörungen inzwischen beseitigt, heißt es vonseiten der Grundschule. Auch in Eichgraben war man auf fremde Hilfe angewiesen. „Wenn es um die Erneuerung geht, ist guter Rat teuer, denn dafür wird immer Geld gebraucht. Geld, welches wir nicht haben“, erklärt Gisela Glathe, Leiterin der Kita Waldhäusl. Zum Glück habe der Vater eines Kindes die neuen Bretter gesponsert.

In Eigenleistung bauten der Waldhäusl-Hausmeister und die Kinder der Schmetterlingsgruppe mit Unterstützung weiterer Eltern und Großeltern das Spielhaus wieder auf. Nun hoffen Kinder, Eltern und Erzieher, dass die unbekannten Vandalen nicht wieder zuschlagen. Mit einem Schild will das Waldhäusl erneuter Zerstörungswut vorbeugen. Darauf ist unter anderem zu lesen, dass das Spielhaus mühevoll aufgebaut wurde und man es sich nicht sinnlos zerstören lasse. Kinder und Jugendliche können darin gern spielen, aber nichts kaputt machen. Bis jetzt halten sich alle daran, sagt Birgit Petzold.

Auch in Hirschfelde hoffen Lehrer und Kinder, dass das kalte, nasse Wetter die Vandalen davon abhält, weitere Dinge zu zerstören. Am liebsten würden sie ja das komplette Gelände schließen. Dieser Wunsch sei von der Schule wiederholt vorgetragen worden. Doch bislang ist das grüne Schuldorf auch nach dem Unterricht weiter für jeden zugänglich.

Im Vorjahr gab es bereits einen Vandalismus-Vorfall in Dittelsdorf. Unbekannte waren im November in einem Waldstück am Dittelsdorfer Wasser in den Bauwagen der Kita „Schwalbennest“ eingebrochen und richteten einigen Schaden an. Mit Spenden, die der Elternrat eingeworben hatte, konnte der Bauwagen in Ordnung gebracht werden. Sogar die Polizei war damals eingeschaltet worden. Dass die drei Fälle zusammenhängen, ist allerdings unwahrscheinlich. Denn die Dittelsdorfer Erzieherinnen vermuteten damals, dass die Vandalen aus dem eigenen Ort kommen.