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Zeitreise für Hunderte ehemalige Schüler

Der Schulverein bereitet das nächste Jahrgangstreffen vor. Manches soll anders werden. Fürs Museum fehlen noch Exponate.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Wer gern an seine Schulzeit und seine Klassenkameraden zurückdenkt, wird die Einladung zum großen Jahrgangstreffen am 10. Juni nicht ausschlagen. Daher rechnen die Organisatoren vom Schulverein „Peter Apian“ wieder mit einem großen Zulauf an ehemaligen Schülern aller in Leisnig unterrichteten Jahrgänge.

„Wir sind jetzt schon häufiger von 30- bis 40-Jährigen angesprochen worden, ob dieses Treffen auch für sie gedacht ist“, sagte Sigga Dobosch zur Schulvereinssitzung. Selbstredend, so versicherte sie, seien alle Schüler willkommen. „Es spielt keine Rolle, zu welcher Zeit sie in Leisnig zur Schule gegangen sind und in welche.“

Die Teilnahme am Jahrgangstreffen, das von 9 bis 15 Uhr angesetzt ist, ist ohne Anmeldung möglich. Vielleicht ändert sich das beim nächsten Mal – wie so einiges andere. Schon diesmal kündigt Sigga Dobosch Änderungen an. So wird es kein Ganztagsbegleitprogramm geben. Das hat sich nicht bewährt. Die Darbietungen vieler Gruppen sind in der Vergangenheit häufig zwischen den Gesprächen der Besucher untergegangen. Daher ist nun ein kleineres Kulturprogramm mit Chor, Linedance- und Schalmeiengruppe geplant. Außerdem wird nur ein Rundgang mit einem Stadtführer im Angebot sein.

Nicht verzichten müssen die Teilnehmer des Jahrgangstreffens auf eine Zeitreise. Die ermöglichen Heidrun Hingst und Karin Zschoche, indem sie einen Raum im Erdgeschoss der Grundschule nur für diesen einen Tag in ein Schulmuseum verwandeln. Wolfgang Pfeifer stellt erneut eine alte Schulbank bereit. Heidrun Hingst selbst wird Ranzen, Schiefertafeln und anderes beisteuern. Doch darüber hinaus ist noch viel Platz in dem Zimmer. Daher bitten die Organisatoren, dass jeder Ehemalige einmal Keller oder Dachboden durchforstet nach Utensilien aus der Schulzeit, die auch noch andere interessieren könnten.

Heidrun Hingst denkt da an alte Schulbücher oder -hefte, wie sie ein Leisniger vom Sachsenplatz aus den Jahren 1945/46 aufgehoben hat und jetzt dem Museum zur Verfügung stellen will. Aber auch Fotos werden gern genommen und angesehen. Vielleicht hat noch jemand Pokale von sportlichen Wettkämpfen oder Erinnerungen von gemeinsamen Ausflügen. Ab Montag werden diese Leihgaben im Sekretariat der Grundschule entgegengenommen, das vormittags besetzt ist.

Heidrun Hingst hat seit 1996 jedes dieser Jahrgangstreffen mit vorbereitet. Bis 2007 war sie im Schuldienst, als Rentnerin kehrt sie aber jede Woche an ihre frühere Arbeitsstelle zurück, um eines der Ganztagsangebote für die Grundschüler zu gestalten. Auf das Jahrgangstreffen freut sie sich schon – auch, weil das Museum immer gut besucht war, sich die Mühe des Einrichtens gelohnt hat.

Die Exponatabgabe läuft in diesem Jahr etwas zurückhaltend an. Wer sich vorstellen kann, sich von alten Schulutensilien dauerhaft zu trennen, der hat die Möglichkeit, sie dem Schulverein als eine Art Dauerleihgabe für die Jahrgangstreffen und das dann einzurichtende Museum zu schenken. „Das haben einige Leute schon getan“, sagt Heidrun Hingst.

Sie stellt in Aussicht, dass es wieder ein Gästebuch geben wird. In das kann sich jeder eintragen, der am Jahrgangstreffen teilnimmt. Die ersten haben damit beim Treffen 2012 begonnen. Ab dem Nachmittag können sich ans Jahrgangstreffen noch einzelne Klassentreffen anschließen. Die allerdings werden nicht über den Schulverein organisiert.

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auf Facebook: Jahrgangstreffen der Leisniger Schulen