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Zeithain bekommt doch einen Radweg

Die Gemeinde wünscht sich schon seit Langem zwei neue Trassen für Radfahrer – doch nur eine davon wird gebaut.

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© SZ/Screenshot

Von Antje Steglich

Zeithain. Eine gute Nachricht aus dem Landkreis: Für den Radweg zwischen Röderau und Zeithain sollen Mittel in den Doppelhaushalt 2017/2018 eingestellt werden. Über ein entsprechendes Schreiben aus dem Landratsamt informierte jetzt Bürgermeister Ralf Hänsel (parteilos) seine Gemeinderäte.

Wörtlich heißt es darin, dass der Landkreis das Thema prioritär behandeln will. Für die Gemeinde sei das eine sehr gute Nachricht, schließlich sei der Radweg schon lange vor seiner Zeit als Bürgermeister Thema gewesen. Immer wieder hatte es seitdem Kritik an der Sicherheit gegeben, weil zwischen den Dörfern Tempo 100 erlaubt ist, es aber keine Ausweichmöglichkeiten für Radfahrer gibt.

Der neue Weg soll nun auf einer Länge von 1,2 Kilometern die Kreisstraße zwischen dem Bahnübergang und dem Sternplatz in Zeithain begleiten. Ursprünglich war von Kosten zwischen 300 000 und 400 000 Euro die Rede. Als Grund für die Verzögerung des Baus nannte das Landratsamt die Beseitigung der Schäden durch außerplanmäßige Ereignisse wie dem Hochwasser 2013.

Das ist im Prinzip auch der Grund dafür, dass der zweite Wunsch der Gemeinde mittelfristig nicht in Erfüllung geht – der Radweg zwischen der S 88 und Zeithain wird vorerst nicht gebaut, heißt es in dem Schreiben des Landratsamtes weiter. Das Vorhaben sei komplett auf Eis gelegt, da der Freistaat den Umbau der S 88 plant, um die Region künftig besser für Hochwasser zu wappnen.

Aktuell hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr mehrere Varianten erarbeitet, eine davon sieht eine Verlegung der S 88 auf die Kreisstraße vor. Mit dem Bau des Radweges zu warten, mache deshalb durchaus Sinn, sagte Bürgermeister Hänsel und warb unter den Gemeinderäten um Verständnis für die Entscheidung des Landratsamtes.

Der Radweg vorbei am Kiesweg wird ebenfalls bereits seit vielen Jahren geplant, ein Teilstück über den Bahnübergang wurde durch die Deutsche Bahn sogar schon realisiert. Diese 25 Meter erlangten deshalb jüngst als „kürzester Radweg Deutschlands“ Berühmtheit: Der Comedian Mario Barth thematisierte den in seiner RTL-Show als ein Beispiel von Steuerverschwendung.