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„Zeit für den Reifenwechsel“

Die SZ sprach mit einem Autohändler darüber, warum ein Sommerreifen 50 Euro kostet – und der andere 150 Euro.

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© Klaus-Dieter Brühl

Der Winter bot alles: Schnee, Graupel, Blitzeis. Nun hat sich der Frühling durchgesetzt. Gilt jetzt wieder freie Fahrt auf freien Straßen? Die SZ hat dazu Holger Schmidt vom gleichnamigen Autohaus in Oschatz und Großenhain interviewt.

Holger Schmidt ist Chef des gleichnamigen Mazda-Autohauses mit Standorten in Oschatz und Großenhain.
Holger Schmidt ist Chef des gleichnamigen Mazda-Autohauses mit Standorten in Oschatz und Großenhain. © privat

Herr Schmidt, beim Winterreifen gilt doch die Formel „Oktober bis Ostern“. Wann geht das große Wechseln los?

Wir sind schon mitten dabei! Wer jetzt kommt, sollte sich am besten anmelden, um Wartezeiten zu vermeiden.

Neue Sommerreifen kann ich für 50 Euro kaufen, aber auch für 150. Ist so ein Preisunterschied gerechtfertigt?

Klar herrschen in Deutschland hohe Qualitätsstandards, die dem Käufer eine Grundsicherheit liefern. Aber man sollte beachten: Premium-Hersteller investieren nicht zum Spaß viel Geld in die Entwicklung. Da geht es nicht nur um Langlebigkeit, sondern auch um kürzere Bremswege, weniger Schleudergefahr, ein besseres Fahrverhalten. Auch ein geringerer Spritverbrauch sollte ein wichtiges Argument sein.

Und das rechtfertigt den höheren Preis?

Rechnet man die Sache einmal genau durch, relativiert sich der Preis enorm. Die Reifen verschiedener Premium-Hersteller bewegen sich in einem anspruchsvollen Markt und müssen deshalb einfach besser sein. Rechne ich bei einem hochwertigeren Reifen die Ersparnis durch weniger Spritverbrauch und den höheren Lebenszyklus, dann habe ich kein Geld verloren. Aber auch wer sich nur einen günstigeren Reifen leisten will, kann ein grundlegendes Gefühl der Sicherheit behalten.

Worauf sollten Autofahrer aus Ihrer Sicht im Frühjahr noch achten?

Es bietet sich an, neben dem Reifenwechsel in der Werkstatt gleich auch noch einen Frühjahrs-Check zu machen. Da werden Öl- und Flüssigkeitsstände geprüft, die Blätter der Scheibenwischer oder auf Wunsch der Zustand der Klimaanlage.

Erfreulich war kürzlich eine Meldung: 2016 sind so wenige Menschen auf Deutschlands Straßen ums Leben gekommen wie seit 60 Jahren nicht – obwohl der Verkehr zunimmt. Warum?

Die Auto-Sicherheitssysteme haben sich enorm entwickelt: Von ABS und Airbag redet heute gar keiner mehr. Auch die Traktionskontrolle gehört bei vielen Herstellern längst zum Standard. In den vergangenen Jahren haben etliche Automarken große Sprünge bei der Ausstattung mit Sicherheitssystemen gemacht: Ich muss kein Oberklasse-Fahrzeug kaufen, um von hervorragender Sicherheitstechnik zu profitieren. Mit Mazda haben wir einen enorm hohen Sicherheitsstandard.

Es gibt aber auch andere Marken ...

Volvo hat sogar das Ziel ausgegeben, dass bis 2020 niemand mehr in einem und durch einen Volvo ums Leben kommen soll! An den Skandinaviern orientieren sich sogar die deutschen Hersteller. Grundsätzlich sollte jeder Autofahrer ein Fahrzeug mit maximalem Sicherheitsniveau haben.

Gespräch: Christoph Scharf

Das Autohaus Schmidt veranstaltet am 25. März von 10 bis 15 Uhr einen „Tag der Sicherheit“ in Oschatz – mit zahlreichen Vorträgen und Vorführungen.