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Zahl der Geburten bleibt konstant

Die Bilanz der Entbindungsstation in der Kreisstadt Bautzen ist für 2015 positiv. Und das neue Jahr fängt auch gut an.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Als in der Silvesternacht die meisten Menschen das neue Jahr mit Feuerwerk begrüßten, setzten bei Franziska Gräser die Wehen ein. Und bereits knapp sieben Stunden später war er da, der erste Neuankömmling des Jahres 2016 auf der Entbindungsstation des Bautzener Krankenhauses. Ben-Luca wurde um 6.43 Uhr geboren. Der kleine Bautzener ist 49 Zentimeter groß und 3 530 Gramm schwer. Eigentlich sollte er ja erst am 6. Januar kommen. So ist er nun für seine jungen Eltern, die 18-jährige Franziska Gräser und den 20-jährigen Tom Peschel, ein besonderes Glückskind geworden. Und auch für die Hebamme Anna Maria Zwahr, die den Kleinen auf die Welt holen durfte, ist das Neujahrsbaby von 2016 etwas Besonderes. Sie übt ihren Beruf erst seit anderthalb Jahren aus. „Ich bin glücklich, dass alles gutgegangen ist“, sagt sie.

Vorfristig kam nicht nur das erste Baby von 2016, sondern auch das letzte von 2015. Der kleine Ole Müller aus Sohland war eigentlich erst für den 16. Januar eingeplant. Doch der 3 430 Gramm schwere und 50 Zentimeter große Junge wollte partout schon 2015 kommen. Um 20.08 Uhr war es so weit. Ole, dessen zwei Jahre älterer Bruder Tillmann am 2. Januar 2014 geboren wurde und den Titel „Neujahrsbaby“ nur knapp verfehlte, bekam im Geburtenbuch der Bautzener Entbindungsstation die Nummer 737. Da es im abgelaufenen Jahr aber 15 Zwillingsgeburten gab, ist er das 752. Kind, das in der Kreisstadt 2015 geboren wurde. Damit wurde die ohnehin schon gute Bilanz des Vorjahres mit 750 Babys sogar noch übertroffen. Allerdings gab es 2014 weniger Zwillingsgeburten, nämlich nur zehn. Unter den Doppelpack-Neuankömmlingen waren fünfmal zwei Jungen, sechsmal zwei Mädchen und vier Pärchen. Insgesamt wurden vergangenes Jahr 365 Mädchen und 387 Jungen geboren.

Kein Geburtenknick

Dr. Petra Bießlich, die Chefärztin der Geburtshilflichen Klinik, ist über die Geburtenbilanz sehr glücklich. „Die Zahl ist über die letzten drei Jahre auf einem gleichbleibend hohen Niveau geblieben“, sagt sie. Das sei durchaus nicht selbstverständlich. Denn viele Experten hätten 25 Jahre nach der Wende mit einem Geburtenknick gerechnet, da jetzt die geburtenschwachen Jahrgänge ins gebärfähige Alter kommen. Doch bislang sei nichts dergleichen eingetreten. Doch die Chefärztin bleibt skeptisch. Das Bild verschiebe sich dadurch, dass das Durchschnittsalter der Erstgebärenden immer weiter steige. Während es in der 80er Jahren bei knapp über 20 Jahren lag, beträgt es jetzt bereits 30 Jahre. Daher vermutet Petra Bießlich, dass der befürchtete Rückgang erst in acht bis zehn Jahren eintreten wird. Mit dem höheren Anteil älterer Mütter steige auch die Zahl der Kaiserschnitte. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Geburten liege in Bautzen bei 28 Prozent. Das sei etwas mehr als im Vorjahr. Dieser Trend sei in ganz Deutschland zu beobachten, wobei die Rate in Sachsen immer noch am niedrigsten sei.

Im Neubau der Entbindungsklinik, die im Oktober eingeweiht und Anfang November in Betrieb genommen wurde, gab es mittlerweile bereits 103 Geburten. Petra Bießlich freut sich zusammen mit den Müttern über die schönen Geburtsräume. Der Raum mit dem „Sternenhimmel“ und der Badewanne werde allerdings weniger genutzt, als die anderen beiden. Wassergeburten habe es bislang nur zwei gegeben. Es sei wohl noch ungewohnt, stundenlang im Wasser auszuharren, bis das Baby da ist. Als eine große Erleichterung für Mütter bezeichnet die Chefärztin die Tatsache, dass die Frühgeborenen jetzt auf der gleichen Etage liegen, wie ihre Mamas. Petra Bießlich hofft, dass die neue Entbindungsstation auch weiter so gut angenommen wird.

Mia, Paul und Karl die beliebtesten Namen

Was die Namen der Neuankömmlinge betrifft, so liegt Bautzen bei den Mädchennamen voll im Deutschland-Trend. Auch in der Spreestadt heißt die Spitzenreiterin Mia. Zehnmal wurde dieser Name vergeben. Bei den Jungen teilen sich den Spitzenplatz Paul und Karl mit je acht Nennungen. Den zweiten Platz belegen bei den Mädchen Lena (siebenmal) und bei den Jungen Luca und Oskar (je siebenmal). Auf Platz drei folgen mit je sechs Nennungen bei den Mädchen Mila, Lilly, Lara und Nele und bei den Jungen Alexander, Emil und Jonas. Viele Eltern gaben ihren Kindern alte deutsche Namen wie Gustav, Friedrich, Charlotte oder Elisabeth. Zu erwähnen ist noch, dass das schwerste Baby 4 910 Gramm wog und damit den Rekord von 5 095 Gramm vom Vorjahr knapp verfehlte.