Merken

XXL-Garage wartet auf Mieter

Dirk Hinninger führt nicht nur ein großes Kamenzer Möbelhaus, sondern bietet ab sofort auch exklusive Stellflächen an.

Teilen
Folgen
© Kristin Richter

Von Ina Förster

Kamenz. Kaum zu glauben, wie es hier vor ein paar Monaten noch aussah. Die Vorher-Nachher-Fotos sprechen aber Bände. Dirk Hinninger, Chef des Kamenzer Möbelhauses H&H, lässt seinen Blick schweifen. Über die 1700 Quadratmeter große Halle, die derzeit noch ziemlich leer scheint. Aber bald mit Leben gefüllt wird. Früher gehörte sie dem Kraftverkehr. Hinninger kaufte sie bereits 1997 der Ewag ab. „Eigentlich wusste ich damals nicht genau, was ich damit anfangen wollte. Aber der Gedanke eines zusätzlichen Lagers fürs Möbelhaus spukte im Kopf herum“, erzählt der 50-Jährige. Das mit dem Lager hatte sich irgendwann erledigt. Als nämlich Flächen gleich neben dem Einkaufszentrum an der Hohen Straße selbst frei wurden. „Ehrlich gesagt, habe ich mich die nächsten Jahre doch etwas schwergetan mit dem Besitz des Areals an den Stadtwerken. Aber nun ist alles geklärt. Und ich denke, dass wir eine tolle Lösung für die Nutzung gefunden haben!“

Die XXL-Halle
Die XXL-Halle © privat

Diese heißt „XXL-Garage“ und sucht ihresgleichen in der weiteren Region. Auf besagten 1700 Quadratmetern und weiteren 10 300 Quadratmetern Außenbereich gibt es reichlich Stellfläche für alles, was rollt, schwimmt, Platz wegnimmt oder vorübergehend im Weg ist. Das können Fahrzeuge aller Art sein, Container sowie Materialien und Waren. „Bei uns kann alles abgestellt werden – außer Gefahrgut“, so Dirk Hinninger. Ein Wohnmobil, ein paar eingelagerte Möbel in Kisten und ein Motorrad sind an diesem Vormittag die einzigen Gegenstände vor Ort. Anfragen von Boots- und Wohnmobilbesitzern gibt es aber bereits. „Wir setzen hier auf das nahe Seenland, das sich gerade gut entwickelt. Natürlich kommt aber während der Saison keiner und stellt seine Schätzchen hier ab. Das wird erst im Spätherbst“, weiß er.

Halle bietet jeden Komfort, den man sich wünschen kann

Auch die Firma Accumotive am Ochsenberg hat bereits Interesse bekundet. Dem Batterienhersteller aus Kamenz fehlt es an Lagerfläche für bestimmte größere Artikel aus der Produktion. Ein Teil könnte in der XXL-Garage eingelagert werden. Die Gespräche dazu laufen. Hinninger ist also guter Dinge. „Wir haben hier noch einmal kräftig investiert, die besten Randbedingungen für eine moderne und abgesicherte Mietgarage geschaffen. Das Außengelände ist komplett umzäunt, es gibt eine separate Zufahrt. Videoüberwachung ist selbstverständlich, Sicherheitstüren und ein spezielles Schließsystem auch. Die Mieter können per Chipkarte individuell an ihre Sachen oder Fahrzeuge heran“, erzählt er. In der Regel von 7 bis 20 Uhr. Ausnahmezeiten sind machbar und werden elektronisch auf dem Chip gespeichert, mit dem man die riesige Zufahrt öffnen kann. „Wer hier seine Möbel abstellt für zwei Jahre, weil er in dieser Zeit anderswo arbeitet und seine Wohnung vor Ort aufgegeben hat, der muss natürlich nicht ständig hinein. Und wenn doch, dann bin ich in drei Minuten vor Ort“, sagt der Chef.

Chef steigt selbst aufs Fahrzeug

Und die Halle bietet jeden Komfort, den man sich wünschen kann: Strom, ausreichend Steckdosen – auch zur Batterieerhaltungsladung – ein Hubwagen sowie ein Teleskoplader stehen zum Be- und Entladen bereit. Dafür steigt der Chef dann auf Voranmeldung schon persönlich aufs Fahrzeug. „Das macht mir ja auch alles ein bisschen Spaß hier“, schmunzelt er. Und welcher Mann fährt nicht gern Teleskoplader? „Der größte Vorteil der Halle ist jedoch, dass es keine Pfeiler oder Pfosten gibt. Dadurch ist viel Platz zum Einstellen und Rangieren. Die Betonkonstruktion ist ausgeklügelt und war viel zu schade zum Abreißen, bestätigte ihm ein Fachmann. Die Monatsmiete berechnet sich übrigens nach Fahrzeuggröße und vereinbarter Mietdauer. Mindestzeitraum ist ein Monat. Das würde dem Kunden für einen Pkw-Stellplatz zum Beispiel 65 Euro kosten, aufs Jahr gerechnet 540 Euro (45 Euro pro Monat). Ein Motorrad ist vergleichsweise billig – 180 Euro zahlt man pro Jahr. Das Unterstellen eines Wohnmobils kostet 75 Euro pro Monat, mietet man sich aufs Jahr ein, werden es 720. „Wir bieten ganz individuelle Mietzeiten an. Einfach mit uns sprechen. Man wird sich sicher einig“, so Hinninger. Reparaturen oder Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen dürfen vor Ort allerdings nicht vorgenommen werden. Ansonsten stehen die Zeichen auf Start! „Ich bin vor allem froh, dass wieder ein Schandfleck in Kamenz verschwunden ist!“

www.mietgarage-xxl.de