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Wünschendorf soll neuen Praxisraum bekommen

Mit einem Hausverkauf geht das Sprechzimmer einer Ärztin verloren. Jetzt hat die Gemeinde eine Alternative vorgestellt.

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© Dirk Zschiedrich

Von Dirk Schulze

Wünschendorf. Als die Gemeindeverwaltung von Dürrröhrsdorf-Dittersbach Ende Februar einen Käufer für das Mehrzweckgebäude in Wünschendorf präsentierte, sorgte das vor allem bei Ärztin Antje Herbst für Irritationen. Die Dürrröhrsdorfer Medizinerin hält alle 14 Tage eine Außensprechstunde in Wünschendorf ab, vor allem, um die dortigen Senioren zu versorgen. Mit dem Verkauf des Mehrzweckgebäudes verliert sie die Räumlichkeiten für dieses Angebot. Ein Ersatz war zunächst nicht parat.

Die neuen Arzträume will die Gemeinde jetzt schaffen, und zwar, wie bereits angekündigt, im Gebäude der alten Feuerwache in Wünschendorf. Nach mehreren Ortsterminen und Beratungen steht nun eine konkrete Variante für den Umbau fest. Der Flachbau an der Kohlbergstraße erhält zunächst einen zusätzlichen Eingang, damit die künftigen Praxisräume vom übrigen Bereich der früheren Gaststätte, die weiterhin für Familienfeste und Feierlichkeiten genutzt wird, klar abgetrennt ist. Im Inneren wird ein neuer Flur eingezogen, in dem die Patienten künftig warten können, bis sie aufgerufen werden. Das eigentliche Sprechzimmer soll dann im bisherigen Küchenbereich entstehen. Aus ihrer Zeit als Gaststätte verfügt die alte Feuerwache über zwei Küchen mit der entsprechenden professionellen Gastronomie-Ausstattung und allerlei technischen Gerätschaften. Für die heutige Nutzung bei Familienfeiern sei dies aber vollkommen überdimensioniert, erklärte Bürgermeister Jens-Ole Timmermann (Unabhängige Bürger) im Gemeinderat. Eine der Küchen wird deshalb zum Behandlungszimmer umgebaut. Damit will die Gemeinde sicherstellen, dass die älteren Wünschendorfer auch zukünftig im Ort zum Arzt gehen können.

Der Gastraum der früheren Kneipe bleibt von den Umbauten unberührt und steht somit weiterhin für private Feierlichkeiten zur Verfügung. Eine zusätzliche Zwischentür sorgt für die räumliche Trennung. Auch eine Küche wird erhalten.

Der zweite neue Mieter in der Feuerwache wird der Wünschendorfer Jugenklub. Auch er verliert mit dem Verkauf des Mehrzweckgebäudes in absehbarer Zeit sein Domizil. Die Jugendlichen sollen zwei Räume erhalten, die Fläche entspreche ungefähr dem bisherigen Klub, erklärte Bürgermeister Timmermann. Mit den Verantwortlichen sei bereits gesprochen worden, sie wären auch bereit, selbst beim Umbau mit Hand anzulegen und sich beispielsweise eine neue Theke in den Raum zu zimmern.

Für den gesamten Umbau rechnet die Gemeinde mit Kosten von rund 10 000 Euro, die entsprechend im Haushalt eingeplant sind. Enthalten sind unter anderem die Rohbauarbeiten, neuer Fußboden und das Abhängen der Decke. Im nächsten Schritt wird jetzt ein Leistungsverzeichnis erstellt, dann will das Rathaus Angebote für die Arbeiten einholen. Einen konkreten Termin für den Baustart gibt es noch nicht.

Zusätzlich soll ein neuer Weg zur Feuerwache gebaut werden, um den Einwohnern die Strecke von der Ringstraße zu verkürzen. Mit der Grundstückseigentümerin hat Ortsvorsteher Wolfgang Weiß bereits gesprochen. Sie wäre demnach bereit, die dafür nötige Fläche zu verkaufen.