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Workshop gegen rechte Schmierereien

Die „Polit-Putze“ Irmela Mensah-Schramm erzählt im Jugendhaus von ihrer Mission. Beim Utopia Fest wird noch mehr geboten.

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© Dietmar Thomas

Roßwein. Irmela Mensah-Schramm nennt sich selbst „Polit-Putze“. Die Berlinerin reist auf eigene Kosten quer durch Deutschland und Europa, um rechtsextreme Aufkleber von Masten zu entfernen oder Hakenkreuze zu übermalen. Die 72-Jährige dokumentiert und vernichtet seit den 1980er Jahren rechte Schmierereien. Eine kleine Ausstellung mit Beispielfotos hat sie am Sonnabend mit nach Roßwein zum Utopia-Fest im Jugendhaus gebracht. „Wenn ich im Workshop über diese unerträglichen Schmierereien spreche, kann man sich das sonst kaum vorstellen“, erklärt sie. Der Berlinerin wurden bereits elf Auszeichnungen für ihre Arbeit verliehen. Allerdings muss sie sich auch immer wieder mit Behörden auseinandersetzen.

Das Utopia Fest fand zum fünften Mal statt. Insgesamt elf Bands spielten auf zwei Bühnen. Im Inneren des Jugendhauses legten später noch zwei DJs auf. Die Einnahmen kommen dem Verein Jugendhaus Roßwein zugute. „Alle Helfer arbeiten hier ehrenamtlich“, betont Marcel Großmann vom Verein. Gut sechs Monate im Voraus wird die Veranstaltung geplant. „Aber zwei, drei Wochen vorher geht es dann in die heiße Phase. Dann fallen noch Gartenpflege und viele andere Vorbereitungen an“, erklärt Großmann. Organisiert wird alles von Christian Rüdiger. „Er kümmert sich jedes Jahr darum und dafür sind wir ihm wirklich dankbar. Es muss sich auch erst mal jemand finden, der die Verantwortung für so eine große Veranstaltung übernimmt“, meint Großmann. Das Utopia hatte im letzten Jahr über 500 Besucher. (mh)