Merken

Woolworth zieht ins Seidnitz-Center

Die Umbauarbeiten sind zwar größtenteils abgeschlossen. Doch in den nächsten Monaten stehen noch einige Veränderungen an.

Teilen
Folgen
NEU!
© Sven Ellger

Von Sophie Arlet

Der Baulärm im Einkaufszentrum an der Enderstraße ist verklungen. In den vergangenen Wochen war im mittleren Treppenhaus noch kräftig gewerkelt und der Brandschutz erneuert worden. Nun sind auch dort die Arbeiter verschwunden. Fertig ist das neue Seidnitz-Center aber noch lange nicht.

Das verraten die provisorischen Wände im Erdgeschoss, die die ehemalige Fläche von Marktkauf verdecken. Seit das Unternehmen Ende 2013 ausgezogen war, stand der Bereich leer. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurden dort vier kleinere Flächen eingerichtet. Zwei neue Mieter stehen schon bereit. „Hier werden in Kürze Woolworth und Pfennigpfeiffer einziehen“, teilt Centersprecher Christoph Möller mit. „Bei den zwei weiteren Flächen sind die Gespräche mit potenziellen Mietern bereits weit fortgeschritten“, so Möller weiter. Woolworth will am 23.März eröffnen, Pfennigpfeiffer im April.

„Wir begrüßen das. Neue Mieter bringen mehr Frequenz ins Center“ sagt André Weinacht, Verkaufsleiter von Aldi in Dresden. Der Lebensmittelmarkt war im September des vergangenen Jahres ins Untergeschoss gezogen. Gleichzeitig eröffnete dort ein Rewe-Markt. Auch Thomas Damm von der Fleischerei Korch findet es gut, dass die leeren Flächen im Erdgeschoss verschwinden. Die Fleischerei hat ihren Laden dort, wo es früher zu Marktkauf ging. Nach der Schließung sei das Geschäft aber stabil geblieben. „Wir haben vor allem Stammkunden, die gezielt kommen“, so Damm.

Für viele Seidnitzer waren die zwei Jahre ohne Supermarkt aber beschwerlich. Denn seit Ende 2013 mussten sie zum Einkaufen deutlich weitere Wege zurücklegen. „Ich war dann immer im Kaufpark Nickern“, sagt Ingeborg Helmstedt. Seit einem halben Jahr kann die Anwohnerin ihre Besorgungen nun wieder direkt in Seidnitz erledigen. „Das neue Center gefällt mir gut, es hat eine angenehme Atmosphäre“, sagt die 61-Jährige. Sie bedauert aber, dass der Uhren- und Schmuckladen ausgezogen ist. „So etwas fehlt hier jetzt.“

Reinhardt Schulz und seine Frau kommen von der Bärensteiner Straße ins Center und beobachten alle Veränderungen genau. „Die derzeitige Entwicklung ist positiv“, so Schulz. „Wir gewöhnen uns langsam an das neue Center.“ Etwas unzufrieden ist das Ehepaar mit dem Standort der Lebensmittelmärkte im Untergeschoss. „Das war bei Marktkauf im Erdgeschoss günstiger“, so der Senior. Er hatte sich 2013 sehr geärgert, dass Marktkauf so kurz vor Weihnachten einfach ausgezogen war. Tatsächlich stand das Center danach einige Zeit auf der Kippe, bis klar war, dass es ohne den Großmieter weiter betrieben und saniert wird. Seitdem haben besonders die großen Ketten wie Deichmann und der dm-Drogeriemarkt ihre Läden im Erdgeschoss umgebaut und vergrößert. Viele von den kleineren Händlern haben die Durststrecke aber nicht überstanden und mussten schließen. Der ehemalige Männermodeladen am Eingang hat dank der Stammkunden hingegen durchgehalten und ist sogar in ein größeres Geschäft gezogen, wo es jetzt auch Damenmode gibt.

Die nächste Veränderung steht im Obergeschoss an. Dort gibt es Arztpraxen und Büros. Im Haus C, gegenüber vom Parkdeck, hat die Akademie für berufliche Bildung Seminarräume gemietet. Dort werden derzeit 800 Erzieher, Sozialassistenten und Altenpfleger ausgebildet. Im kommenden Jahr will die Akademie auf einen neuen Campus am Straßburger Platz ziehen. Dann werden die Räume im Seidnitz-Center frei. Ob schon ein neuer Mieter bereitsteht, will Centersprecher Möller noch nicht verraten. Generell gebe es aber regelmäßig Anfragen für die Büros im Center.