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Wollene Sachen sind der Renner

Der Schäfermarkt in Reichenbach zieht wieder Hunderte Besucher an. Die sind begeistert.

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© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Bei schönstem Herbstwetter fand jetzt der Schäfer- und Wollmarkt in Reichenbach statt – eine Veranstaltung der Gemeinde Haselbachtal in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Schon früh am Morgen tingelten Hunderte Besucher über das weitläufige Areal an der Festscheune.

Viele Rassen hatten die Züchter aus allen Teilen der Umgebung ins Haselbachtal gebracht, um Interessierten Rede und Antwort zu stehen. Das war aber auch nach dem Geschmack der jungen Besucher, welche sichtlich Spaß an den flauschigen Paarhufern hatten. An einigen Ständen konnte man sich mit wolligen Socken oder Mützen für die nahende Winterzeit eindecken. Dass solch wärmende Kleidung gar nicht so leicht herzustellen ist, bemerkten viele Besucher rasch, als sie sich in der Festscheune bei Erika Schäfer und Gottfried Guhr die Arbeit am Spinnrad anschauten. Durch gleichmäßiges Verdrehen und Auseinanderziehen der Fasern entsteht nach ungefähr acht Stunden ein Faden, so Erika Schäfer. Die begabte Seniorin hat sich dieses handwerkliche Hobby erst mit Beginn ihrer Rente angeeignet. „Zu spät ist es für so etwas nie“, meint sie. Und Gottfried Guhr, betreibt dieses Hobby sogar schon seit 1945. Da sitzt jeder Handgriff.

Eine, die sich über jedes Knäuel Wolle freut, ist Regina Körner, die Chefin vom gleichnamigen Fellhandel aus Laußnitz. Ganz entspannt saß die 57-Jährige am Stand, um alten, einzigartigen Stricktechnik eine Wollsocke zu fertigen. Dabei wird die Wolle zusätzlich leicht verfilzt, wodurch dieses Kleidungsstück noch viel mehr wärmt. Das Stricken beherrscht die Geschäftsführerin schon seit ihrer Jugend, aber die besondere Technik der Strickkunst hat sie sich auf einer Urlaubsreise von einer älteren Dame beibringen lassen.

Aber nicht nur Wollsocken, sondern auch Handschuhe, Mützen und vor allem Babykleidung zählen zu den absoluten Rennern in diesem Herbst. Vielleicht ist die gute Kaufkraft ja ein Zeichen für einen kalten, langen Winter. Und dann sind Inhaber dieser handgefertigten Produkte für lange Spaziergänge in der schönen Kamenzer Landschaft gewappnet.