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Wolfsrisse nahe Löbau

In Lauske wurden drei Schafe nahezu aufgefressen. Die Halter glauben nicht an ein Einzeltier.

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© dpa

Oelsa/Weißenberg. Im Umland von Löbau verdichten sich die Hinweise auf Wölfe. In Streitfeld bei Lawalde haben nach Einschätzung von Jägern und Anwohnern vor rund zwei Wochen Wölfe ein Reh gerissen, Ende Januar hatte es auch einen Wolfsangriff im Löbauer Ortsteil Oelsa gegeben. Ein grausiger Anblick bot sich nun vor wenigen Tagen Schafhaltern im Weißenberger Ortsteil Lauske. Von drei ihrer sechs Schafe lagen nur noch die Reste auf der Weide. „Die Tiere waren bis auf Kopf und Därme regelrecht aufgefressen“, sagten sie der SZ. „Es müssen drei Wölfe gewesen sein“, vermuten sie. „Ein durchziehendes Einzeltier hätte nicht drei Schafe auf einmal gefressen.“ Ein Rissgutachter vom Landratsamt hat inzwischen bestätigt, dass es sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wolfsriss“ handelt. Ob es ein oder mehrere Tiere waren, könne er jedoch nicht sagen. Die sechs Schafe standen in einer vorschriftsmäßig mit einem 90 Zentimeter hohen Elektrozaun gesicherten Koppel rund 100 Meter vom Haus entfernt. Offenbar hatten die getöteten Tiere in Panik den Zaun übersprungen. Der Wolfsangriff ist der erste in der Gegend um Weißenberg. Bisher wurden hier noch keine Wölfe oder Nachweise von Wölfen gesichtet.

Bei dem Vorfall Ende Januar in Oelsa war Damwild aus einem privaten Wildgehege gerissen worden. Das Gehege grenzt direkt an das Wohnhaus der Besitzer. Auch in diesem Fall ist nicht geklärt, ob es sich um ein durchziehendes Einzeltier gehandelt haben könnte oder sich Wölfe in der Gegend angesiedelt haben. Vom zuständigen Kontaktbüro war noch keine Auskunft zu bekommen. (SZ/ju)