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Wolfsriss in Ottenhain?

Ein Waldbesitzer hat ein getötetes Reh gefunden. Er hat den Wolf im Verdacht. Experten sind aber nicht sicher.

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© Rafael Sampedro

Von Romy Kühr

Ottenhain. Hals und Bauch sind aufgerissen, die Eingeweide rausgefressen. So haben Jörg Wünsche und sein Vater kurz vor dem Jahreswechsel ein totes Reh im Wald bei Ottenhain gefunden. Vater und Sohn waren eigentlich im Wald unterwegs, um den Windbruch zu kontrollieren. Jörg Wünsche gehört ein Stück Wald zwischen Strahwalde und Ottenhain. Plötzlich entdeckten sie einen Fellhaufen auf dem Waldboden. „Wir dachten erst es sei ein Hase“, erzählt der Vater. Bei näherem Hinsehen, entdeckten die Männer, dass es ein Reh war, was hier übel zugerichtet lag. „Alles sah noch sehr frisch aus“, berichtet Vater Wünsche.

Sein Sohn war sich gleich sicher, dass es sich um einen Wolfsriss handelt. Verwunderlich sei das nicht, meint der Vater. Wölfe seien in der Gegen schon von verschiedenen Leuten gesehen worden. Wünsches machen Fotos von ihrem Fund und wenden sich an die SZ-Redaktion. Die Nachfrage beim Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“, das in Rietschen ansässig ist und Informationen zum Wolf sammelt sowie Meldungen über Wölfe aufnimmt, ergibt keine eindeutige Aussage. Anhand der Bilder ließe sich nicht sicher sagen, ob es sich um einen Wolfsriss handelt, so Jana Endel vom Kontaktbüro. Um das herauszufinden, müsste der Kadaver genauer untersucht werden. Das Fell müsste abgezogen werden – den Kadaver abschärfen – heißt das in der Fachsprache. Dann könnte man erkennen, ob die Biss- und Fraßspuren typisch für den Wolf sind, so Frau Endel. Das übernehmen in der Regel die Wildtierbeauftragten des Landesjagdverbandes. Für das Ottenhainer Reh lässt sich das allerdings nicht mehr nachvollziehen. Es wurde vom Jagdpächter entsorgt.

In den letzten Wochen hatte das Kontaktbüro eine Vielzahl von Anfragen zum Thema Wolf vorliegen, berichtet Frau Endel vom Büro.