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Wohnhaus bekommt neuen Dachstuhl

Flammen schlugen am 9. Juni aus dem Haus Tuchmacherstraße 9. Die Brandursache ist nun geklärt – und die Reparatur in vollem Gange.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Womöglich hätte es noch schlimmer kommen können. „Wir hatten Glück im Unglück“, sagt Hauseigentümer Matthias Noack ein halbes Jahr nach dem Brand. Am 9. Juni hatte der Dachstuhl der Tuchmacherstraße 9 in Flammen gestanden. Zum Glück hatte der Rauchmelder im Dachgeschoss noch rechtzeitig angeschlagen. Alle Bewohner konnten das Haus unverletzt verlassen. Auch Noacks Lebensgefährtin Christine Schwarz, die wegen einer halbseitigen Lähmung auf den Rollstuhl angewiesen ist, gelangte mit dem Treppenlift unversehrt nach unten. Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Inzwischen haben die Ermittler auch herausgefunden, was den Brand verursacht hatte: „Das Netzteil für die Stromversorgung der Satellitenanlage hatte sich überhitzt und Feuer gefangen“, sagt Matthias Noack.

Dummerweise befand sich der Rauchmelder genau auf der anderen Seite des Dachstuhls. Dadurch habe dieser erst angeschlagen, nachdem die Flammen auf diese Seite übergesprungen waren. „Sonst wäre womöglich noch weniger Schaden eingetreten, und ich hätte den Brand selbst löschen können“, überlegt Matthias Noack, der im Erdgeschoss seines Hauses ein Computer-Fachgeschäft betreibt. Mit seiner Lebensgefährtin wohnt er in der Etage unter dem Dachgeschoss. Alle Wohnungen, bis auf die im Dachgeschoss, seien zum Glück nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Mieter der betroffenen Wohnung habe eine neue Bleibe gefunden und wird voraussichtlich nicht wieder zurück in sein altes Domizil ziehen, obwohl er ihm als Vermieter diese Option eingeräumt hat, sagt Matthias Noack.

Mittlerweile ist die Reparatur im gesamten oberen Bereich des Hauses recht gut vorangekommen. Vom Brandschaden ist fast nichts mehr zu sehen. Doch eigentlich hätten die Bauarbeiten schon viel weiter fortgeschritten sein können, wenn nur die Bürokratie nicht wäre. Seit dem 21. August ist die Tuchmacherstraße an dieser Stelle halbseitig gesperrt. Doch als der Dachdecker zum Abdecken der alten Ziegel einen Kran aufgestellt hatte, stellte das Ordnungsamt fest, dass die Mindestspurbreite nicht eingehalten wurde. Es wurde die Anweisung erteilt, den Kran abzubauen und eine Vollsperrung zu beantragen. Dadurch kam es zu einem Baustopp und einer einwöchigen Verzögerung.

Wetterschutzdach ist nun weg

Als endlich alles geklärt war, verzögerte sich die Wiederaufnahme der Arbeiten wegen der Schulferien um eine weitere Woche. „Das geht ins Geld“, sagt Matthias Noack, der einen Teil der Kosten, die um die 200 000 Euro betragen, selbst tragen muss. Mittlerweile ist aber der neue Dachstuhl drauf, und der Ausbau der Dachgeschosswohnung schreitet voran. Am Dienstag war noch einmal eine Vollsperrung der Tuchmacherstraße nötig, weil das Wetterschutzdach abgebaut wurde.

Der Hauseigentümer ist den Handwerksfirmen sehr dankbar, die sofort nach dem Brand einsprangen. Obwohl das Feuer an einem Freitagvormittag ausgebrochen war, hatte die Singwitzer Dachdeckerfirma Gumprich noch am selben Tag das Dach notgesichert. Und die Heizungsfirma Voigt aus Großdubrau sorgte dafür, dass die Mieter bereits nach wenigen Tagen wieder warmes Wasser zur Verfügung hatten.