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Wohnen im Gutshaus

Mit der Sanierung des alten Wirtschaftsflügels ist die Schlossanlage in Weistropp jetzt saniert und das ziemlich edel.

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© Anne Hübschmann

Von Udo Lemke

Klipphausen. Noch im vergangenen Sommer hätte man nicht für möglich gehalten, was jetzt wirklich ist: Der langgestreckte Flügel des ehemaligen Gutshauses in der Schlossanlage Weistropp hat sich von einer Schande, wie Bürgermeister Gerold Mann sagte in einen schmucken Bau verwandelt. Das Gebäude strahlt in Gelb, bekrönt vom Rot der Dachziegel. Die Firma Ventar Immobilien AG, die schon das an der anderen Seite des Platzes gelegene Schloss Weistropp aus seinem ruinösen Dämmerschlaf für rund sechs Millionen Euro erweckt hat, hat auch das ehemalige Rittergut wieder zum Leben erweckt. Auch hier ist ein zweistelliger Millionenbetrag vonnöten gewesen.

Aus dem einst baufälligen Gutsgebäude am Schloss Weistropp ist ein modernes Wohnhaus geworden.
Aus dem einst baufälligen Gutsgebäude am Schloss Weistropp ist ein modernes Wohnhaus geworden. © Anne Hübschmann

Insgesamt acht Wohnungen, die zwischen 60 und 110 Quadratmeter groß sind, beherbergt das alte Rittergutsgebäude jetzt, und „die Nachfrage ist groß“, sagt Uwe Herrmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Ventar AG. Man habe vor drei Wochen mit der Vermietung begonnen und schon vier Mietverträge unterschrieben, und das bei einem für ländliche Verhältnisse nicht eben niedrigen Preis von acht Euro pro Quadratmeter für die Kaltmiete.

Er führt durch Wohnungen im Erdgeschoss, in denen noch die Sandsteinsäulen und die Kreuzgewölbe zu sehen sind, die daran erinnern, dass hier einst Kühe oder Pferde standen. „Darunter befindet sich ein Gewölbekeller, der in Ausmaß und Größe einen noch älteren Vorgängerbau erkennen lässt. Die Decken bestehen aus Sandstein und handgeformten Ziegeln“, heißt es bei Ventar. Und: „Die Decken aller weiteren Erdgeschoss- und Obergeschossräume bestehen aus Holz mit teilweise überdimensionierten Balken mit einer Stärke von 35 bis 40 Zentimetern.“

Die Wohnungen im Gutshaus haben entweder eine Terrasse oder einen Balkon, „wenn die Leute aufs Land ziehen, dann wollen sie auch draußen im Grünen sein“, so Herrmann. Er hofft, dass sich nicht nur Mieter aus der Umgebung in Weistropp einfinden, sondern auch aus Dresden, das bergabwärts ja quasi schon in Cossebaude anfängt. Wichtig für potenzielle Mieter seien Details wie eine brauchbare Internetverbindung. Die ist über einen Anbieter, der im benachbarten Kirchturm einen Umsetzer installiert hat, gegeben.

Immerhin 50 MBit pro Sekunde liegen nun in Weistropp an. Einen Bäcker backen kann aber auch Uwe Herrmann nicht, auch keinen Fleischer. Allerdings kann Klipphausen mit guten Kinderbetreuungsangeboten punkten. Für Ventar ist übrigens noch nicht Schluss in der Region: Als nächstes wird ein großer Hof in Sora saniert.