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Wohnen im Gasthof Buchholz

Die Gemeinderäte hatten im Januar nicht über eine Umnutzung entscheiden wollen. Der Investor hat nun schnell auf Bedenken reagiert.

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© Arvid Müller

Von Sven Görner

Friedewald. Geht es nach den neuen Besitzern des einstigen Traditionslokals soll auf dem Grundstück an der Heinrichstraße/Ecke An der Siedlung möglichst noch in diesem Jahr gebaut werden. Die Firma aus Dresden will den Gasthof Buchholz für Wohnzwecke umbauen. Zudem sollen auf dem Gelände noch zwei neue Häuser entstehen.

Im Januar hatte sich der Technische Ausschuss des Moritzburger Gemeinderates mit einer Umnutzungsanfrage des Investors beschäftigt. Nach ausführlicher Diskussion war eine Entscheidung darüber allerdings vertagt worden, um bei einem Vor-Ort-Termin mit dem Investor und möglicherweise auch der Baubehörde des Landratsamtes noch offene Fragen klären zu können.

So hatten Ausschussmitglieder Bedenken geäußert, dass der Charakter des denkmalgeschützten Gasthofgebäudes zu stark beeinflusst werden könnte, wenn er wie beabsichtigt mit einem Einfamilienhaus an der Heinrichstraße und einem Doppelhaus an der Straße An der Siedlung zugebaut wird. Zudem gab es bei den Gemeinderäten Zweifel, dass die geplanten Parkplätze ausreichen. Vorgesehen waren zwei je Haus – was ausreichen sollte – und fünf für die Wohnungen im Gasthof – was möglicherweise tatsächlich knapp wäre. Moritzburgs Bauamtsleiterin hatte gesagt: „Wir wissen noch nicht, wie viele Wohnungen im Gasthof geplant sind.“

Bedenken gab es auch hinsichtlich der Gestaltung der beiden Neubauten. Auf den mit eingereichten Zeichnungen sahen diese sehr schlicht aus, was für eine zusätzliche Diskrepanz zum denkmalgeschützten Bestandsgebäude sorgen dürfte, äußerten Räte ihre Sorgen.

Inzwischen hat der geplante Vor-Ort-Termin stattgefunden. Und der Investor hat auf die Bedenken reagiert, wie die aktuellen Unterlagen zeigen, auf deren Grundlage der Technische Ausschuss des Moritzburger Gemeinderats sich in der vergangen Woche erneut mit dem Thema beschäftigt hat. Der Friedewalder Gemeinderat Mario Howard (SPD) bedauerte zwar, dass es mit der Umsetzung des Vorhabens zu einer weiteren Verdichtung der Bebauung kommen werde, ergänzte aber, dass anzuerkennen sei, „dass der Investor bereit war, etwas zu ändern“.

Nach den überarbeiteten Plänen soll auf das Doppelhaus verzichtet werden. Stattdessen soll es neben dem Einfamilienhaus an der Heinrichstraße ein Zweites an der Straße An der Siedlung geben. Dessen Standort wurde im Vergleich zum Doppelhaus zudem weiter in Richtung Heinrichstraße verschoben, so dass ein besserer Blick auf das historische Gebäude möglich ist. Pro Haus soll es zwei Pkw-Stellplätze auf dem Grundstück geben.

Im ehemaligen Gasthof sind nach Auskunft von Architektin Cornelia Grohmann fünf bis sechs Wohnungen geplant. „Das hängt davon ab, ob die Denkmalpflege zustimmt, den flachen Teil des Gebäudes wieder aufzustocken.“

Dessen oberes Stockwerk war vor Jahren abgebrochen worden. „Ursprünglich gab es hier zwei aufeinanderstoßende Satteldächer“, so die Architektin. Für jede große Wohnung im Gasthof sind jetzt zwei Stellplätze für die kleinen Wohnungen jeweils ein Parkplatz geplant.

Die Ausschussmitglieder stimmten der neuen Umnutzungsanfrage zu.