Merken

Wohlfühlen beim Warten auf den Zug

Im Görlitzer Bahnhof gibt es einen neuen Zeitungsladen. Der kommt gut an, wie die SZ bei einer kleinen Umfrage erfuhr.

Teilen
Folgen
NEU!
© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Matthias Klaus

Görlitz. Schick, schick. Der junge Mann will eigentlich nur Lotto spielen, stutzt dann aber doch. „He, ein ganz neuer Anblick im Görlitzer Bahnhof“, staunt er. Hell und luftig, mit Blick gen Himmel, großzügig und aufgeräumt – so präsentiert sich das neue Zeitungs- und Buchgeschäft. Am vergangenen Donnerstag hat es eröffnet. Eckert baute um. Die Filiale gehört zur gleichnamigen Berliner Unternehmensgruppe. Der Görlitzer Eckert-Laden ist der einzige in der Oberlausitz, die nächsten befindet sich nördlich in Cottbus und westlich in Pirna, ebenfalls jeweils in den Bahnhöfen. Das neue Geschäft im Görlitzer Bahnhof kommt derweil bei den Kunden sehr gut an, nicht nur bei den Görlitzern selbst, ergab gestern eine kleine SZ-Umfrage.

Herbert Fröhlich beispielsweise aus dem Dresdner Umland kam gestern zwar nicht mit dem Zug in die Neißestadt, sondern hatte im Landratsamt zu tun. „Aber ich wollte eine Zeitung kaufen. Und siehe da: ein netter Laden gegenüber im Bahnhof“, findet er. Ähnlich sieht das eine ältere Dame aus Zittau. Sie ist mit der Bahn angereist – und ein bisschen neidisch. „So einen schönen großen Zeitungsladen haben wir in unserem Bahnhof ja leider nicht“, sagt sie.

Die Unternehmensgruppe Eckert aus Berlin verfügt deutschlandweit über rund 200 Filialen, die meisten, 124 davon, unter dem Namen Eckert. Hinzu kommen vier weitere kleinere Marken. Das Unternehmen beschäftigt derzeit insgesamt mehr als 1400 Mitarbeiter. Der Ursprung der Kette liegt im Jahr 1923. Damals gründeten die Gesellschafter der ältesten deutschen Bahnhofsbuchhaltung „Carl Schmitt Centraleisenbahnbuchhandlung“, Jacques Bettenhausen und Berta Keye mit Wilhelm Pappritz in Heidelberg das „Handelshaus für Reise und Verkehr“. Ziel war, Reisende und Bahnhofsbesucher mit allerlei Bedarfsartikeln zu versorgen. Geschäftsführer wurden damals Dr. Adam Eckert und Wilhelm Pappritz. 2015 machte die Unternehmensgruppe einen Umsatz von fast 194 Millionen Euro, 2014 waren es noch 182 Millionen Euro.

Der junge Lottospieler in Görlitz hat derweil sein Glück versucht, so wie jede Woche. „Ich bin schon in den alten Laden gern gegangen“, erzählt er. Aber jetzt, in diesem neuen schicken Laden... „Wenn es hier nicht mit dem großen Gewinn klappt, dann weiß ich auch nicht“, lacht der Görlitzer.