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Wohin mit herrenlosen Katzen?

Kerstin Wuttig sorgt sich um Streuner. Davon gibt es viele. Und das nicht nur in Helmsdorf.

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© Steffen Unger

Von Anja Weber

Helmsdorf. Katzen scheinen sich an der Wesenitz in Helmsdorf besonders wohlzufühlen. Immer wieder tauchen sie auf dem Grundstück von Kerstin Wuttig auf. Doch nicht nur hier. Auch im benachbarten Dürrröhrsdorf-Dittersbach sind viele streunende Katzen unterwegs. Sie scheinen niemandem zu gehören oder wenn doch, kümmert sich vielleicht der Besitzer nicht genügend um sie.

Immer wieder gibt es aber auch Menschen, die sich der Tiere annehmen und sie auch gerade in der kalten Jahreszeit nicht im Stich lassen. Einige der bisherigen Einzelkämpfer haben sich jetzt zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengefunden. Sie gehören dem Verein Einheit Tier-Mensch unter Leitung von Tierheilpraktikerin Beate Berghof an. Regelmäßig treffen sie sich, um über ihre weitere Arbeit zu diskutieren, was sie tun und wo sie helfen können. Die Helmsdorferin Kerstin Wuttig hat sich der Gruppe angeschlossen, weil auch sie künftig noch zunehmende Probleme mit streunenden Katzen befüchtet. Sie nennt sie „Auenlandschleicher“. „Uns geht es darum, die Menschen zu sensibilisieren und bei streunenden Katzen nicht einfach wegzuschauen“, sagt sie. Denn auf manchen Höfen breiten sich die Katzen ungehindert aus. Und wenn sich keiner um sie kümmert, können sie auch Krankheiten übertragen, im schlimmsten Fall auch auf Menschen.

Deshalb begrüßt die Gruppe die derzeitige Diskussion in Dürrröhrsdorf-Dittersbach um eine Kastrationspflicht bei Katzen. Dazu müsste die Polizeiverordnung geändert werden. Denn eine Kastrationspflicht müsste in dieser Satzung der Gemeinde verankert sein. Die Gruppe ist sich sicher, eine solche Pflicht würde schon helfen. Zumindest würde sie wohl einige Katzenbesitzer wachrütteln oder eben auch die Nachbarn. Es müsse ja nicht die „Holzhammer-Methode“ sein. Man könne mit dem Nachbarn ja auch bei einer Tasse Kaffee über sein Tierproblem reden. „Manche Leute warten vielleicht auf Hilfe. Und die sollte man ihnen geben“, sagt Kerstin Wuttig. Das Problem mit den streunenden Katzen ist damit aber nicht gelöst.

Um den Tieren wenigstens etwas Geborgenheit zu geben, wurde jetzt ein kleines Katzengästehaus eingerichtet. Hier können sich die Vierbeiner erst einmal aufhalten. Kerstin Wuttig war erstaunt, wie viele Helfer und Sponsoren sie dafür gewinnen konnte. Allen voran Ramona Willkommen, die selbst viele Streunerkatzen aufgepäppelt und vermittelt hat. Die ersten kleinen Gäste wohnen auch schon im Katzenhaus. Sie kamen aus sorg- oder liebloser Haltung und wohnen hier so lange, bis sie gesund sind, dann bekommen sie ein neues Zuhause.

Allerdings ist das Katzenhaus nicht ohne finanzielle Unterstützung zu betreiben. Kost und Logis müssen sein. Doch auch da gibt es schon Ideen. Kerstin Wuttig hat Karten anfertigen lassen. Diese verkauft sie auf Märkten oder auch auf Nachfrage. Der Erlös wird zur Finanzierung des Katzenhauses verwendet. Dass dies ein Tropfen auf den heißen Stein ist, wissen die engagierten Frauen selbst. Ihnen geht es darum, etwas zu tun. „Wir wollen nicht, dass es keine Katzenbabys mehr gibt. Es geht vielmehr um die Hofkatzen, um die sich keiner kümmert“, sagt die Helmsdorferin.

Sofern jemand in seinem Leben Platz für eine Katze hat und gern ein Tier aufnehmen möchte, kann er sich unter folgender Telefonnummer melden: 0173 7369350.

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