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Wohin mit der RIESA-Leuchte?

Für die Reklame soll ein neuer Standort her, sagen Leser. Die SZ hat Ideen gesammelt.

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© Foto/Montage: Sebastian Schultz

Von Stefan Lehmann

Riesa. Sie zierte einst den Bereich am Bahnhof , doch nun wird die RIESA-Leuchtschrift schon seit Jahren versteckt. Dafür ist sie eigentlich zu schade, findet nicht nur Thomas Schurig. Er hatte die SZ auf das Schicksal der Reklame aufmerksam gemacht – und freut sich nun, dass ein Mitarbeiter der städtischen AGV den Blechbuchstaben einen neuen Anstrich verpasst hat, wie die SZ im März berichtete. „Ich fand die Nachricht schon gut, dass sich überhaupt jemand um sie gekümmert hat und die Schrift nicht einfach vor sich hin rottet“, sagt der Riesaer. Für ihn heißt das vor allem eines: dass man nach einem neuen Standort für die Leuchtschrift suchen kann.

Auf dem Muskator-Dach wäre die Leuchte vor Vandalismus geschützt – aber kaum zu sehen.
Auf dem Muskator-Dach wäre die Leuchte vor Vandalismus geschützt – aber kaum zu sehen. © Foto/Montage: Sebastian Schultz
Eine Option für die Freunde der Reklame wäre auch die Rückkehr zum alten Standort vor dem Bahnhof.
Eine Option für die Freunde der Reklame wäre auch die Rückkehr zum alten Standort vor dem Bahnhof. © Foto/Montage: Sebastian Schultz
Auf den Riesenhügel sollte die Reklame ursprünglich umziehen. Von hier wäre sie auch noch für Zugreisende zu sehen.
Auf den Riesenhügel sollte die Reklame ursprünglich umziehen. Von hier wäre sie auch noch für Zugreisende zu sehen. © Foto/Montage: Sebastian Schultz

Einige Ideen dafür hat Schurig dafür auch schon. „Den Riesenhügel fände ich super.“ Dort sollte die Leuchte ursprünglich neu aufgebaut werden, nachdem sie wegen eines Feuers vom Bushäuschen vor dem Bahnhof weichen musste. Laut Gunter Spies, seines Zeichens Braumeister und Riesaer Riese, machten die zu hohen Kosten diesen Plan zunichte. Dabei hatte er zunächst überhaupt dafür gesorgt, dass die Schrift nicht einfach verloren geht. „Ein Abriss wäre günstiger gewesen.“ Stattdessen habe auf Stadtkosten jemand die Leuchtreklame demontiert.

Gerüst stark verrostet

Dass es am Ende nichts wurde mit dem neuen Standort, lag nicht an den leuchtenden Buchstaben – sondern das Metallgerüst, an dem die Blechkästen angebracht waren, die wiederum als Halterung für die Neonröhren dienten. Das Gerüst sei stark verrostet gewesen, sagte Spies der SZ bereits im Januar. „Das zerbröselte regelrecht zwischen den Händen.“ Schon damals hätte die Restaurierung einen mittleren vierstelligen Betrag gekostet. Geld, das nicht verfügbar war. Umso größer wäre Spies’ Freude, wenn sich nun doch noch jemand fände, der die Reklame wieder herrichtet, sagt er. Ehe es soweit wäre, müsste aber erst einmal das Einverständnis der Wohnungsgesellschaft Riesa eingeholt werden. Die sei nämlich Eigentümer des Riesenhügels.

Alternativ könnte sich Gunter Spies auch einen ganz anderen Platz für die Leuchte vorstellen – auch wenn der Riesenhügel sein absoluter Favorit ist: „Früher begrüßte die Leuchtschrift die Bahnreisenden. Auf dem Riesenhügel wäre sie auch noch für Zugfahrende zu sehen.“ Aber auch an der Riesa-Information könne er sich den historischen Schriftzug vorstellen. Voraussetzung: Schutz vor Vandalismus. „Sie müsste eben so hoch hängen, dass man sie nicht einfach mit einem Steinwurf zerstören kann.“

Thomas Schurig favorisiert eine andere Alternative. „Neben dem Riesenhügel könnte es auch wieder der Buswendeplatz werden“, sagt er. Ehe die Suche nach einem neuen Standort weitergeht, müsste aber zunächst einmal die Finanzierung geklärt werden. Stadtsprecher Uwe Päsler hatte bereits in der Vergangenheit erklärt, die Frage nach einer Restaurierung der Leuchtschrift stelle sich aus finanziellen Gründen nicht. „Wenn sich natürlich andere dieses Themas – technisch und auch finanziell – annehmen möchten, kann man dazu sicher ins Gespräch kommen“, so Päsler damals. SZ-Leser Thomas Schurig überlegt deshalb nun ernsthaft, einen Verein zu gründen und Spenden zu sammeln. Mit einigen Tausend Euro rechnet er. Eine Idee, für die sich auch Gunter Spies begeistern kann. „Ich find das ganz toll“, sagt der Braumeister. Auch wenn es schwierig sei, so viel Geld zusammenzubekommen. Er sehe das ja selbst anhand der Riesen-Spiele. „Zwölf wollte ich, drei habe ich bisher.“ Es brauche eben einen langen Atem um das Geld für solche Projekte zu bekommen.

Die Sächsische Zeitung sucht Zeitzeugen, die uns mehr über die Riesa-Reklame verraten können. Sie wissen, wann und aus welchem Grund die Leuchtschrift in Riesa angebracht wurde? Sie können uns etwas zum Hersteller sagen oder waren bei der Montage dabei? Hinweise nimmt die Redaktion telefonisch oder per Email entgegen: Telefon 03525 72415718 oder [email protected].