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Wo wird künftig der Kurort verwaltet?

Die Rathaus-Mitarbeiter von Bad Gottleuba-Berggießhübel sind mit ihren Arbeitsstätten unzufrieden. Verschiedene Gebäude böten eine Alternative.

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© Daniel Schäfer

Von Heike Sabel

Bad Gottleuba-Berggießhübel. Das Haus des Gastes im Berggießhübler Georgenbad steht leer. Nach dem Tod des Pächters will die Stadt Nutzungsvarianten prüfen. Eine soll das Rathaus des Doppelkurortes sein, dachten sich die Linken im Stadtrat. Schließlich ist man seit Längerem mit beiden Rathäusern in Gottleuba und Berggießhübel unzufrieden. Der CDU ist der Blick auf einen Standort zu wenig. Sie will noch weitere betrachten lassen, und die Struktur der Verwaltung überarbeiten. Das Ganze wollen sie externen Fachleuten überlassen.

Mögliche Standorte fürs Rathaus

Schloss Friedrichsthal in Berggießhübel: Macht was her, steht aber auch schon länger leer und ist nicht ganz billig.Daniel Schäfer
Schloss Friedrichsthal in Berggießhübel: Macht was her, steht aber auch schon länger leer und ist nicht ganz billig.Daniel Schäfer
Georgenbad Berggießhübel: Historisch bedeutsam, gehört der Stadt, ist gut in Ordnung und liegt zentral.Daniel Schäfer
Georgenbad Berggießhübel: Historisch bedeutsam, gehört der Stadt, ist gut in Ordnung und liegt zentral.Daniel Schäfer
Rathaus Berggießhübel: Das Haus am Ortseingang aus Richtung Pirna entwickelt sich zum Schandfleck.Daniel Schäfer
Rathaus Berggießhübel: Das Haus am Ortseingang aus Richtung Pirna entwickelt sich zum Schandfleck.Daniel Schäfer

Den Linken hätte zunächst eine verbale Aussage zu Kosten und Machbarkeit gereicht, um dann ihre Entscheidung zu treffen. Die Stadt wollte die Standorte selbst nach Raumvorgaben und notwendigen Bauarbeiten intern prüfen. Das würde weniger kosten, aber sicher angezweifelt werden, sagte Bürgermeister Thomas Mutze (parteilos). Er spielte damit auf die anhaltende Kritik der CDU an der Verwaltung an. Der CDU sind unabhängige Aussagen deshalb auch mehr Geld wert.

Klar ist: So wie es ist, geht es nicht weiter. Rathaus-Mitarbeiter haben sich bereits an die Stadt gewandt und ihren Unmut geäußert. Die Bedingungen, vor allem im Berggießhübler Rathaus, sind mies. Das Haus am Ortseingang aus Richtung Pirna entwickelt sich zum Schandfleck. Aber auch das sanierte Gottleubaer Rathaus ist vom Platz und der Aufteilung her nicht optimal. Hinzu kommen die Kosten für zwei Standorte.

Bedacht werden muss bei der Suche nach dem künftigen Rathaus auch die Frage: Kommen Bad Gottleuba-Berggießhübel, Liebstadt und Bahratal irgendwann zusammen? Der Freistaat macht zwar derzeit keinen Druck, Fusionen werden aber immer gern gesehen. Auch Dohna und Müglitztal diskutieren fast ein Jahr hinter verschlossenen Türen darüber. Die Rathäuser Gottleuba wie auch Berggießhübel wären wohl bei einer Fusion zu klein bzw. zu aufwendig herzurichten. Das Schloss Friedrichstal in Berggießhübel stand schon einmal zur Debatte. Hier wird die Frage sein, wie teuer es Median verkauft. Mal war es für 2,3 Millionen Euro im Angebot, dann für unter einer Million. Hinzu kommen dann Umbaukosten. Das dürfte für die Stadt finanziell schwierig werden.

Das Georgenbad liegt zentral, gehört der Stadt, ist in gutem Zustand und hat Geschichte. Im Erdgeschoss hat der Gebirgsverein seine Heimatstube, oben gibt es Gästezimmer. Schon 2011, als die Stadt das Gebäude nach 18 Jahren wieder übernahm, hatte sie Großes damit vor. Davon ist bisher nicht viel zu sehen. Dabei ist das 1722 gebaute Badehaus eine der ältesten Kureinrichtungen in Sachsen.

Egal, wo die Verwaltung hinzieht, wenn sie nicht in Gottleuba bleibt, eine Frage ist dann immer noch zu klären: Was wird mit dem Gottleubaer Rathaus? Aber so weit ist man noch nicht. Die Stadträte haben ihre Entscheidung über die Art der Suche nach einem neuen Domizil auf Dezember verschoben. An der Notwendigkeit, eine zu treffen, ändert das nichts.