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Wo man besser einkaufen kann

Internetshop gegen Händler vor Ort – die SZ hat den Vergleich gemacht. Mit erstaunlichen Ergebnissen.

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© Kamprath

Von Carina Brestrich und Franz Herz

Osterzgebirge. Früher waren es die Versandhäuser. Heute ist es das Internet, das den lokalen Handel um seine Umsätze fürchten lässt. Riesige Auswahl, Bestellen rund um die Uhr, keine Staus und müheloses Preisvergleichen – die Vorteile des Online-Shoppings bringen die Händler vor Ort schon seit Jahren unter Druck.

Kauf lokal

Im Geschäft um die Ecke ist das Buch schon da Bücher sind im Internet in der Regel genauso teuer wie im stationären Handel. Ursache ist die sogenannte Buchpreisbindung, die die Verlage gesetzlich zu verbindlichen Preisen verpflichtet. „Viele denken, im Internet sei es günstiger. Aber das stimmt nicht“, sagt Antje Bobe vom Bücherfreund in Dippoldiswalde. Für den Harry-Potter-Band wird sowohl im Laden als auch online derselbe Preis fällig: 19,99 Euro. Den Unterschied macht die Lieferzeit. Antje Bobe hatte den Band schon vor Erscheinen bestellt, inzwischen sind rund 20 Exemplare verkauft, sie habe das Buch aber noch vorrätig. Interessenten konnten es sofort mitnehmen. Schneller geht’s nicht. Und selbst wenn der Band vergriffen gewesen wäre, könnten ihn die Dippser am nächsten Tag abholen, wenn sie ihn bestellen. Denn hat sie ein Buch mal nicht im Regal, so kann Antje Bobe es per Mausklick ordern. Am nächsten Morgen, 9 Uhr zur Ladenöffnung, ist es da. Dahinter steckt ein ausgeklügeltes Versandsystem, das dafür sorgt, dass kleine Buchläden häufig schneller sind als Amazon und Co. Der Bücherfreund in Dipps bezieht seine Bücher über einen der drei großen Zwischenhändler, die bundesweit die Buchläden beliefern. Dieser schickt seine Lkws am Nachmittag los. So kann Antje Bobe bis 15.30 Uhr Bestellungen für den nächsten Tag entgegennehmen. Bei Amazon dagegen ging es nicht ganz so schnell. Am Nachmittag bestellt, war das Buch erst am übernächsten Tag da. Achtung: Teilweise werden bei Online-Bestellungen auch Versandkosten fällig. Im Test war die Lieferung kostenfrei. Fazit: Der Preis für das Buch ist gleich, die Lieferzeit unterschiedlich. Beim Bücherfreund war das Buch vorrätig. Amazon benötigte zwei Tage.
Im Geschäft um die Ecke ist das Buch schon da Bücher sind im Internet in der Regel genauso teuer wie im stationären Handel. Ursache ist die sogenannte Buchpreisbindung, die die Verlage gesetzlich zu verbindlichen Preisen verpflichtet. „Viele denken, im Internet sei es günstiger. Aber das stimmt nicht“, sagt Antje Bobe vom Bücherfreund in Dippoldiswalde. Für den Harry-Potter-Band wird sowohl im Laden als auch online derselbe Preis fällig: 19,99 Euro. Den Unterschied macht die Lieferzeit. Antje Bobe hatte den Band schon vor Erscheinen bestellt, inzwischen sind rund 20 Exemplare verkauft, sie habe das Buch aber noch vorrätig. Interessenten konnten es sofort mitnehmen. Schneller geht’s nicht. Und selbst wenn der Band vergriffen gewesen wäre, könnten ihn die Dippser am nächsten Tag abholen, wenn sie ihn bestellen. Denn hat sie ein Buch mal nicht im Regal, so kann Antje Bobe es per Mausklick ordern. Am nächsten Morgen, 9 Uhr zur Ladenöffnung, ist es da. Dahinter steckt ein ausgeklügeltes Versandsystem, das dafür sorgt, dass kleine Buchläden häufig schneller sind als Amazon und Co. Der Bücherfreund in Dipps bezieht seine Bücher über einen der drei großen Zwischenhändler, die bundesweit die Buchläden beliefern. Dieser schickt seine Lkws am Nachmittag los. So kann Antje Bobe bis 15.30 Uhr Bestellungen für den nächsten Tag entgegennehmen. Bei Amazon dagegen ging es nicht ganz so schnell. Am Nachmittag bestellt, war das Buch erst am übernächsten Tag da. Achtung: Teilweise werden bei Online-Bestellungen auch Versandkosten fällig. Im Test war die Lieferung kostenfrei. Fazit: Der Preis für das Buch ist gleich, die Lieferzeit unterschiedlich. Beim Bücherfreund war das Buch vorrätig. Amazon benötigte zwei Tage.
Beim Reisen macht die Erfahrung den Unterschied Reisebüro oder online? Für viele ist es eine Glaubensfrage. Doch ein Vergleich kann sich lohnen, sagt Diana Schirmer, die ihr Reisebüro am Dippoldiswalder Markt betreibt. Sie kann mit vielen Angeboten problemlos mithalten. Auch sie fragt ihre Preise am Computer ab. Aber dann kommt das persönliche Wissen dazu. „Hier habe ich das Hotel Rondo. Da kostet die Reise 1 752 Euro“, sagt die Reiseverkehrskauffrau. „Das ist aber mehr etwas für junge Leute. Da war ich selbst schon einmal“, sagt sie. Diese Information muss man erst einmal bekommen. Dann guckt die Reiseverkehrskauffrau noch nach einem Erwachsenenhotel. Dort ist es mit Sicherheit ruhiger. Dafür kostet die Reise 1 930 Euro. Die gleiche Reise ebenfalls ins Hotel Rondo kostet eine Stunde später im Internet 1 992 Euro. Es gäbe auch ein Schnäppchen für 400 Euro weniger, aber da startet der Flug schon am Freitag vor den Ferien und ist mit einem Umstieg in Düsseldorf verbunden. Aber nur wenige können ihren Urlaub einfach einen Tag vorziehen. Die Startvoraussetzungen sind für das Reisebüro und den Urlauber, der zu Hause am Computer sitzt, gleich. „Aber ich bin seit 1991 im Reisebüro“, sagt Diana Schirmer. Die Reiseverkehrskauffrau weiß, was zu einer Reise dazugehört, dass beispielsweise bei manchen Kreuzfahrten ein Visum für die Landausflüge erforderlich ist. Sie ist auch Amerika-Spezialistin, dort lebt ihre Tochter. „Da kenne ich mich aus persönlicher Erfahrung sehr gut aus“, sagt Diana Schirmer.  Fazit: Die Preise für eine Reise ändern sich ständig. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall. Man kann auch mit dem Internetangebot ins Reisebüro gehen. Vorteil dort: die Beratung. Online heißt es aufpassen. Es lauern mitunter versteckte Kosten.
Beim Reisen macht die Erfahrung den Unterschied Reisebüro oder online? Für viele ist es eine Glaubensfrage. Doch ein Vergleich kann sich lohnen, sagt Diana Schirmer, die ihr Reisebüro am Dippoldiswalder Markt betreibt. Sie kann mit vielen Angeboten problemlos mithalten. Auch sie fragt ihre Preise am Computer ab. Aber dann kommt das persönliche Wissen dazu. „Hier habe ich das Hotel Rondo. Da kostet die Reise 1 752 Euro“, sagt die Reiseverkehrskauffrau. „Das ist aber mehr etwas für junge Leute. Da war ich selbst schon einmal“, sagt sie. Diese Information muss man erst einmal bekommen. Dann guckt die Reiseverkehrskauffrau noch nach einem Erwachsenenhotel. Dort ist es mit Sicherheit ruhiger. Dafür kostet die Reise 1 930 Euro. Die gleiche Reise ebenfalls ins Hotel Rondo kostet eine Stunde später im Internet 1 992 Euro. Es gäbe auch ein Schnäppchen für 400 Euro weniger, aber da startet der Flug schon am Freitag vor den Ferien und ist mit einem Umstieg in Düsseldorf verbunden. Aber nur wenige können ihren Urlaub einfach einen Tag vorziehen. Die Startvoraussetzungen sind für das Reisebüro und den Urlauber, der zu Hause am Computer sitzt, gleich. „Aber ich bin seit 1991 im Reisebüro“, sagt Diana Schirmer. Die Reiseverkehrskauffrau weiß, was zu einer Reise dazugehört, dass beispielsweise bei manchen Kreuzfahrten ein Visum für die Landausflüge erforderlich ist. Sie ist auch Amerika-Spezialistin, dort lebt ihre Tochter. „Da kenne ich mich aus persönlicher Erfahrung sehr gut aus“, sagt Diana Schirmer. Fazit: Die Preise für eine Reise ändern sich ständig. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall. Man kann auch mit dem Internetangebot ins Reisebüro gehen. Vorteil dort: die Beratung. Online heißt es aufpassen. Es lauern mitunter versteckte Kosten.
Schmuck ist Vertrauenssache Beim Dippser Juwelier Thorn in seiner Filiale im Freitaler Weißeritzpark ist die Entscheidung schnell getroffen. Von zwei Uhren im genannten Budget und mit den gewünschten Kriterien fällt die Wahl auf ein Modell der amerikanischen Marke Fossil. Mit 99 Euro liegt sie voll im Budget. Der Blick ins Internet erstaunt: Die Uhr ist im Netz nur bedingt günstiger zu haben. Die Juwelier-Kette Christ bietet sie in ihrem Online-Shop zum gleichen Preis an, so wie auch der große Online-Versandhändler Zalando. Etwas Recherche und Glück vorausgesetzt, erwischt man Aktionsrabatte und spart um die 15 Prozent. Wesentlich günstiger, teils sogar bis zu 25 Euro günstiger, ist das Modell auch zu finden. Allerdings landet man dann meist auf ausländischen Seiten, die teilweise keinen seriösen Eindruck machen. Indiz dafür kann beispielsweise eine schlecht übersetzte Internetseite sein. Henri Thorn warnt vor Käufen bei ausländischen Händlern. Dann nämlich könnte nicht nur eine Reklamation erschwert werden. Auch für den Juwelier vor Ort ist die Beschaffung von Ersatzteilen schwer. „Im stationären Handel kann man sich sicher sein, dass die Uhren für den deutschen Markt produziert und zugelassen sind“, sagt der Uhrmacher. Vor Plagiaten ist man im Internet nicht immer gefeit: „Inzwischen gibt es Fälschungen auch im unteren Preissegment.“ Was man bei Henri Thorn mit zur neuen Uhr dazubekommt, im Online-Geschäft aber nicht: Der Batteriewechsel ist im ersten Jahr kostenlos. Bei Bedarf wird außerdem das Band angepasst.  Fazit: Mit etwas Recherche und Glück war die Uhr im Internet günstiger. Nicht inklusive waren dann aber Service und mitunter auch nicht die Versandkosten. Auf Nummer sicher geht, wer beim Juwelier kauft.
Schmuck ist Vertrauenssache Beim Dippser Juwelier Thorn in seiner Filiale im Freitaler Weißeritzpark ist die Entscheidung schnell getroffen. Von zwei Uhren im genannten Budget und mit den gewünschten Kriterien fällt die Wahl auf ein Modell der amerikanischen Marke Fossil. Mit 99 Euro liegt sie voll im Budget. Der Blick ins Internet erstaunt: Die Uhr ist im Netz nur bedingt günstiger zu haben. Die Juwelier-Kette Christ bietet sie in ihrem Online-Shop zum gleichen Preis an, so wie auch der große Online-Versandhändler Zalando. Etwas Recherche und Glück vorausgesetzt, erwischt man Aktionsrabatte und spart um die 15 Prozent. Wesentlich günstiger, teils sogar bis zu 25 Euro günstiger, ist das Modell auch zu finden. Allerdings landet man dann meist auf ausländischen Seiten, die teilweise keinen seriösen Eindruck machen. Indiz dafür kann beispielsweise eine schlecht übersetzte Internetseite sein. Henri Thorn warnt vor Käufen bei ausländischen Händlern. Dann nämlich könnte nicht nur eine Reklamation erschwert werden. Auch für den Juwelier vor Ort ist die Beschaffung von Ersatzteilen schwer. „Im stationären Handel kann man sich sicher sein, dass die Uhren für den deutschen Markt produziert und zugelassen sind“, sagt der Uhrmacher. Vor Plagiaten ist man im Internet nicht immer gefeit: „Inzwischen gibt es Fälschungen auch im unteren Preissegment.“ Was man bei Henri Thorn mit zur neuen Uhr dazubekommt, im Online-Geschäft aber nicht: Der Batteriewechsel ist im ersten Jahr kostenlos. Bei Bedarf wird außerdem das Band angepasst. Fazit: Mit etwas Recherche und Glück war die Uhr im Internet günstiger. Nicht inklusive waren dann aber Service und mitunter auch nicht die Versandkosten. Auf Nummer sicher geht, wer beim Juwelier kauft.

Nicht so Henri Thorn. Der Uhrmachermeister betreibt in Dippoldiswalde in vierter Generation ein Juweliergeschäft und hat Filialen in Freital und Dresden-Nickern. Angst vor der Konkurrenz durch das Netz hat er nicht. „Das Internet ist eine Chance“, sagt er. Es zwinge einen, das eigene Geschäft zu überdenken und für die Zukunft fit zu machen, sagt er. Thorn selbst hat sich eine Nische gesucht: Er hat sich auf Trauringe spezialisiert – und ist damit nach eigenen Angaben gut im Geschäft. „Wir Händler müssen unsere Vorzüge auch rauskehren“, sagt der Schmuckhändler. Keine Versandkosten, eine ausführliche Beratung, einfacher Umtausch – all das schätzen Kunden bei ihrem Händler vor Ort.

Doch wo kauft es sich tatsächlich besser ein? Die SZ hat den Test gemacht und drei Produkte eingekauft – jeweils online und beim Händler vor Ort.

www.kauf-lokal-sachsen.de