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Wo Kinder die Welt auf den Kopf stellen

Das Museum am Bautzener Kornmarkt lädt in den Ferien in die Sonderschau zum Experimentieren ein. Und es gibt noch mehr Angebote.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Normalerweise darf man im Museum die Exponate nicht anfassen. Doch in den Sommerferien gibt es auch Ausnahmen. Aus einem Schubfach zieht Museumspädagogin Lisa Metziger zwei uralte Feuerwehrhelme. Die sind noch aus Leder, nicht wie heute aus Metall. Die Brüder Justas und Matas dürfen sie aufsetzen und sogar ins Horn stoßen. Zusammen mit weiteren Ferienkindern gehen die beiden Dresdner, die mit ihrem Bautzener Opa hier sind, der Frage nach, wie das so war in früheren Zeiten mit der Feuerwehr und auch den Schützenvereinen.

Das Thema „Mit Helm und Uniform – Bautzener Feuerwehr und Schützenvereine“ ist nur eines von vielen Angeboten, die das Museum für die Ferienkinder bereit hält. Natürlich nehmen die Ferienveranstaltungen nicht nur Bezug auf die Dauerausstellung, sondern auch auf die gegenwärtig gezeigte Sonderausstellung, die sich dem Gelehrten Hermann Lotze widmet.

Die ist nämlich ein wahrer Tummelplatz für alle, die gerne experimentieren. „Wie kommt die Welt in meinen Kopf?“ heißt das entsprechende Angebot. Unter Anleitung von Ulrich Schollmeyer, der diese Ausstellung in jahrelanger Vorarbeit zusammengestellt hat, können die Kinder unter anderem die Welt durch Umkehrbrillen auf den Kopf stellen. Die Ausstellung macht nicht nur Erwachsenen Spaß, denn sie macht wissenschaftliche Erkenntnisse nachvollziehbar und begreifbar, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Insgesamt, so sagt Museumspädagogin Lisa Metziger, sei das diesjährige Sommerferienprogramm im Museum Bautzen eine gute Mischung aus Neuem und Bewährtem. So wurde beispielsweise das Museum bereits in den Herbstferien förmlich überrannt von Interessenten, die sich als „Kleine Alchemisten“ versuchen wollten. „Wir mussten da sogar Besucher wieder wegschicken“, bedauert Lisa Metziger. Deshalb wurde dieses Angebot wieder mit ins Sommerferienprogramm aufgenommen.

Neu ist dagegen das Angebot „Ins Netz gegangen“, dass sich Lisa Metziger ausgedacht hat. Anders als vermutet, gehen die Kinder dabei nicht ins Internet, sondern sie setzen sich tatsächlich mit Netzen, beispielsweise Fischernetzen, auseinander, die in der Dauerausstellung zu sehen sind. Anschließend können die Kinder Nagelbilder gestalten. Entweder mit vorhandenen Schablonen oder nach eigenen Ideen werden Nägel in ein Brett geschlagen und diese mit Wollfäden verbunden. Ihre kreativen Werke können die Kinder dann mit nach Hause nehmen. Die kleinen Besucher können aber auch Bilderrahmen selbst gestalten, nachdem sie in der Gemäldegalerie nachgesehen haben, was es da für Varianten gibt.

Ulrich Schollmeyer und Lisa Metziger machen darauf aufmerksam, dass es unbedingt nötig ist, sich telefonisch anzumelden. Zwar werde nach Möglichkeit niemand weggeschickt, der ohne Anmeldung kommt. Aber es könne sein, dass eine Veranstaltung von einer Hortgruppe gebucht ist. Dann sei es möglich, dass für Einzelbesucher kein Platz mehr ist. Wichtig sei auch, dass die Besucher pünktlich sind. Denn, eines der Angebote, findet im Nicolaiturm statt. „Wenn wir weg sind, sind wir weg“, sagt Ulrich Schollmeyer.

Das komplette Programm unter www.bautzen.de

Anmeldung unter : Telefon 03591 534933 [email protected]