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Geringelte Beete und Haferwurzeln

Auf dem Bio-Produkte-Markt im Kloster Sornzig bieten Bauern aus der Umgebung ihre Produkte an. Aber manchen Kunden ist Bio egal.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Sornzig. Alles Bio heißt es im Kloster Sornzig. Zu den Produkten, die auf dem ersten Bio-Markt angeboten werden, gehören Kürbisse, Sellerie, Äpfel, aber auch Produkte aus Schafwolle, Honig und Met. In einem Gatter weiden Schafe, in einem anderen meckern Ziegen. In einer Scheune bietet ein Biohofladen seine Waren an. Daneben können Kinder malen und basteln. Ein Stück weiter gibt es Kaffee und Kuchen. Bei Eva Rockmann von der gleichnamigen Bio-Gärtnerei aus Fischendorf gibt es herkömmliche Biogemüse, aber auch alte Sorten, wie gelbe- und geringelte Beete, bunte Möhren und Haferwurzeln. Letztere ähneln der Schwarzwurzel. Vor drei Jahren übernahm die Naturschützerin die Fläche einer Bekannten und bewirtschaftet das Land seitdem. Ihr Betrieb ist, wie sie sagt, biozertifiziert. Das beweist unter anderem das Biosiegel auf ihrer Visitenkarte.

Doch sie hat nicht nur alte Gemüsesorten im Angebot. „Es gibt bei mir auch herkömmliche Sorten“, erzählt sie. Etwas Besonderes ist beim Anbau der alten Gemüsesorten nicht zu beachten. Die gelbe- und geringelte Beete, die Haferwurzeln und all die anderen alten Sorten werden genauso ausgesät wie die neuen. „Mit Tomaten fing alles an“, so Eva Rockmann. „Es gab unzählige Tomatensorten, in allen Formen und Farben.“ Das Saatgut, das sie bezieht, ist Ökosaatgut. Die Samen sind sortenfest. Wie sie erklärt, gibt es allerdings auch bei alten Sorten einige, die nicht marktfähig sind. „Manche Sorten bekommen schnell Druckstellen“, sagt sie. Wie sie festgestellt hat, schmecken Bioprodukte besser. Deshalb werden sie auch von den Kunden sehr gut angenommen. „Manchem ist Bio egal“, meint sie. „Hauptsache es ist frisch. Als regionaler Anbieter sind wir da im Vorteil.“ Klaus Hörig aus Leisnig ist nach Sornzig gekommen, weil er eine Apfelsorte bestimmen lassen wollte. „Aber so etwas gibt es hier nicht“, sagt er enttäuscht. Trotzdem findet er den Markt interessant.

In der Region gibt es sehr viele Biobauern, mehr als in anderen ostedeutschen Gegenden. Die meisten kennen sich. Sie kamen alle gemeinsam auf die Idee, einen solchen Markt in Sornzig zu veranstalten. „Das Gelände ist ideal dafür und die Scheune bot sich an“, meint Max Grauer von der Firma Bioobst Baderitz. Das Unternehmen, dessen Geschäftsführer Jan Kalbitz ist, machte es möglich, dass der Markt veranstaltet wurde. Kunde Roland Strombach aus Mügeln hofft, dass er wiederholt und dabei größer wird. „Das Gelände gibt es her“, meint er. Auch Bärbel und Peter Hofmann aus Leisnig gefällt der Markt. „Wir kennen einige Biobauern persönlich, weil wir bei ihnen schon länger Kunden sind“, sagt Bärbel Hofmann.