Merken

Wo es den Bautzenern zu laut ist

Die Stadt hatte die Bürger um Hinweise zu Orten gebeten, wo sie Lärm besonders nervt. Vor allem eine Lärmquelle wurde immer wieder genannt.

Teilen
Folgen
© dpa

Bautzen. Wenig überraschend: Die Autobahn gehört für viele Bautzener zu den störendsten Lärmquellen. Das geht aus den Hinweisen hervor, welche die Stadtverwaltung jetzt zum Thema Lärm bekommen hat. Sowohl im Osten der Stadt – in den Stadtteilen Gesundbrunnen und Burk – als auch in den westlich gelegenen Orten wie Salzenforst, Bolbritz und Bloaschütz stören sich Bewohner am Verkehrslärm von der A 4. Allerdings kann die Stadt selbst in Sachen Autobahn wenig tun. Denn zuständig für diese Verkehrsachse ist das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr.

Von dort hieß es bisher immer, alle beim Ausbau der A 4 festgelegten Lärmschutzmaßnahmen seien bereits umgesetzt worden. Da mittlerweile aber deutlich mehr Verkehr zu verzeichnen ist, unternimmt die Stadt nun einen neuen Anlauf, um möglichst weitergehende Maßnahmen zu erreichen: „Wir haben das Amt noch einmal angeschrieben“, sagte Verkehrsplaner Mike Peter jetzt in der Sitzung des Ortschaftsrates Stiebitz mit Verweis auf die zuletzt erhobenen Verkehrszahlen. In der Ortslage leiden vor allem die Rattwitzer unter dem Lärm von der A 4. In den mehr als 50 Jahren, die er dort wohne, sei es immer schlimmer geworden, schilderte Anlieger Hartmut Glausch. Bis Ende April erwartet die Stadt nun eine Antwort vom Landesamt.

Außer der Autobahn haben die Bürger als störende Lärmquellen weitere stark belastete Straßen wie die B 96 in Kleinwelka, die Neusalzaer Straße, die Löbauer Straße, die Paul-Neck- und Thomas-Müntzer-Straße genannt, aber auch das Gewerbegebiet Salzenforst. Als Orte, die besonders vor Lärm geschützt werden sollten, weil sie vor allem Freizeit und Erholung dienen, wurden das Spreetal und die Gesundbrunnenmulde genannt. Insgesamt gingen laut Auskunft von Stadtsprecher André Wucht innerhalb eines Monats gut 40 Hinweise zum Thema ein. Die sollen nun in den neuen Lärmaktionsplan der Stadt einfließen.

Kommunen sind laut Gesetz verpflichtet, sich regelmäßig mit der Lärmsituation zu befassen. So muss aller fünf Jahre entlang der Hauptverkehrsstraßen die Lärmbelastung erfasst werden. 2017 ist das sachsenweit erfolgt. Auf der Basis dieser Daten müssen die Kommunen Maßnahmen zur Minderung des Lärms prüfen und bei entsprechendem Bedarf in einem Aktionsplan festlegen. Die Stadt Bautzen erarbeitet jetzt für diesen Plan einen ersten Entwurf, der voraussichtlich im Juli öffentlich ausgelegt wird. Dann können die Bürger Einsicht nehmen und Hinweise dazu abgeben. Im Herbst soll der Plan dann beschlossen werden. (SZ/MSM)