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Wo Dresdner schwitzen

Neue Fitnessstudios laden zum Trainieren ein. Die Preisunterschiede bei der Konkurrenz sind riesig.

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© Sven Ellger

Von Julia Vollmer

In Dresden boomt der Markt in der Fitnessbranche. Aktuell gibt es schon 90 Studios, 2010 waren es nur 60, so die Stadt. Ähnlich sieht es bundesweit aus. Gab es 1990 nur 4 100 Anbieter, sind es laut dem Verband der Fitnessanlagen jetzt mit rund 8 600 fast doppelt so viele.

Die Neueröffnungen: Blasewitz und Striesen starten

Gleich zwei neue Anbieter gibt es jetzt in der Stadt. Die gelernte Betriebswirtin Maren Vier eröffnete ihr Studio „perfect4body“ unweit des Schillerplatzes auf der Tolkewitzer Straße. Es ist ein kleines Studio, denn die Chefin setzt auf direkte und intensive Betreuung durch die Trainer. „Wir kämpfen gegen die Konkurrenz vom Discounter, da müssen wir uns abheben“, sagt die 52-Jährige. Sie will mit einem speziellen Zirkelprogramm, das zweimal 30 Minuten dauert, vor allem die Menschen mit wenig Zeit gewinnen.

Vorher geht die Chefin oder einer ihrer Trainer mit jedem neuen Kunden einen Anamnese-Bogen durch: Gibt es Vorerkrankungen? Was will ich erreichen? Außerdem stehen Kurse wie Yoga und Bauch-Beine-Po-Training im Programm. Für die persönliche Betreuung und die private Atmosphäre müssen die Kunden monatlich 49,95 Euro ausgeben. Maren Vier vom Fitnessstudio am Schillerplatz hofft auf viele neue Mitglieder. Sie hat eine Weiterbildung als Ernährungsberaterin absolviert und bietet diese Beratungen jetzt in ihrem Geschäft an. Interessierte bekommen dabei ein auf sie abgestimmtes Kochbuch.

Auch in Striesen eröffnete auf der Kipsdorfer Straße ein neues Studio. Easy Fitness Club heißt es. Eine weitere Filiale in Weißig gibt es bereits. Die Kette wirbt mit einem Preis von 19,95 Euro. Darin enthalten sind ein Ganzkörpertraining, ähnlich wie am Schillerplatz soll es nur rund 25 Minuten dauern. Bei 16 verschiedenen Übungen werden an acht Geräten unterschiedliche Muskeln trainiert, so Rico Zoche vom Studio. Außerdem im Programm: ein 90-minütiges Bootcamp, in dem mit einem Trainer Übungen für den ganzen Körper auf dem Plan stehen. „Das ist speziell auch für Leute geeignet, die sich fit halten wollen, aber nicht viel Zeit haben“, sagt er. Wer es lieber etwas entspannter mag, kann sich für einen Yoga-Kurs anmelden.

Das etablierte Studio: Erfolgsrezept für 1 200 Freizeitsportler

Seit Jahren hält sich das New York Fitnessstudio auf der Bautzner Straße. Inzwischen musste Geschäftsführerin Annett Hofmann einen Aufnahmestopp verhängen, 1 200 Mitglieder gibt es, mehr gehen erst mal nicht rein in den Laden. Intensive Betreuung der Kund

Die Preise: deutliche Unterschiede zwischen McFit und Fitness First

Die Preise in den Dresdner Studios variieren stark. Bezahlen Freizeitsportler beim Billig-Anbieter McFit nur 19,95 Euro im Monat, können es bei der großen Fitnesskette Fitness First zwischen 39 und 84 Euro werden, je nach Bedarf des Mitglieds. Bei Fitness First gibt es neben Kursen auch ein Schwimmbad, eine Sauna und Kinderbetreuung.

Bei McFit kann der Kunde für den Preis keinen Wellnessbereich oder ein Spielzimmer für den Nachwuchs erwarten. Bei Crunch Fit auf der Wilsdruffer Straße kostet eine Monatsmitgliedschaft zwischen 19 und 29 Euro, je nachdem, ob die Gäste eine Flatrate für das Solarium möchten. Hier gibt es neben Geräten und Kursen auch eine Sauna. Die Kunden stehen oft ratlos vor der riesigen Palette an verschiedenen Studios. Doch ist das teure auch immer das bessere? Nein, sagt Anne-Katrin Wiesemann von der Verbraucherzentrale Sachsen. „Aber man sollte darauf achten, wie oft kann und will ich das Studio nutzen, gibt es fachkundigen Rat und werden die Trainingseinheiten angeboten, die ich brauche und auch nutzen kann.“ Die Kunden sollten sich überlegen, ob sie es dann zu diesem Preis nutzen möchten.

Die Fallstricke: Umzug ist noch kein Grund zur Kündigung

Neben dem Preis gilt es noch weitere Dinge zu beachten, rät die Verbraucherzentrale. Wichtig sei zu wissen, was passiert, wenn man längere Zeit ernsthaft erkrankt oder das Fitnessstudio umzieht. „Hier sollte es ein außerordentliches Kündigungsrecht geben“, rät die Verbraucherzentrale. Auch bei einer Schwangerschaft gilt das. Nötig ist aber ein Attest vom Arzt. Zur Kündigung wegen Umzugs des Mitglieds gab es ein Urteil vom Bundesgerichtshof. Dieser urteilte, dass ein Umzug während der Laufzeit das Risiko des Verbrauchers und damit nicht per se ein Grund ist.