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Wo die Linden blühen

Haus 2 der Copitzer Kita Spatzennest heißt jetzt anders. Der neue Name soll Verwechslungen vermeiden.

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© Norbert Millauer

Von Franz Werfel

Pirna. Das Haus ist geschmückt, mit bunten Luftballons und Wimpeln, das Klingelschild verhüllt ein weißes Tuch: Passanten konnte am Mittwoch nicht entgehen, dass an der Kita des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in der Lindenstraße 13 etwas Besonderes anstand: ein Fest zur Namensweihe.

Denn spätestens im August vorigen Jahres war dem Betreiber klargeworden, dass es mit den zwei gleichnamigen Kindertagesstätten auf der Lindenstraße so nicht weitergehen könne. „Eltern, die ihre Kinder anmelden wollten oder uns für Gespräche besuchen wollten, kamen mit den beiden Spatzennest-Kitas auf einer Straße durcheinander“, sagt Cindy Bachmann. Sie leitet seit Oktober das Haus 2 der Kita Spatzennest in der Lindenstraße 13. Vor zweieinhalb Jahren hatte der ASB sein Angebot in Pirna um eine Kita erweitert. Zum ersten Gebäude in der Lindenstraße Nummer 10 kam ein weiteres hinzu.

Im Januar konnten im zweiten Haus die Plätze noch einmal aufgestockt werden. Neben 24 Krippen- und 54 Kindergartenkindern werden nun 20 Hortkinder in dem Gebäude betreut. Das ist für die Erstklässler, die die Diesterweg-Grundschule besuchen, eine gute Sache. Sie sind stolz auf ihre neuen, schicken Räume. „Hier haben wir viel mehr Platz zum Spielen“, ruft ein Mädchen voller Freude. Nach vier Monaten Bauzeit und 220 000 Euro, die die Stadt Pirna in das Gebäude investiert hat, konnten die Hortkinder im Januar einziehen.

Es fehlte nur noch ein eigener Name. Kinder, Eltern, Erzieher beteiligten sich an einer Urabstimmung. Am Ende gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Favoriten: Lindenblüte oder Unter den Linden. Wie die berühmte Berliner Prachtpromenade wird die Kita ab sofort heißen. „Als ich das sanierte Haus vor einem halben Jahr zum ersten Mal sah, war das gleich mein Gedanke: Haus unter den Linden“, sagt Cindy Bachmann. Denn Pirnas Lindenstraße heißt nicht ohne Grund so. Wenn im Sommer die Bäume blühen, ist das ein wirklich hübscher Anblick. „Der Name zeigt unsere Naturverbundenheit und hat auch einen schönen Bezug zu unserem Spielehof, bei dem für die Klettergerüste vor allem Holz verwendet wurde“, sagt Cindy Bachmann.

Auch Annerose Klemm war zu der kleinen Feier gekommen. Die Rentnerin hat zu den beiden Kitas einen besonderen Bezug: Seit 1987, also seit es das Spatzennest in der Lindenstraße gab, hatte sie die Einrichtung geleitet. Nachdem im August 2014 das zweite Haus dazugekommen war, übernahm sie auch dieses. Im Oktober vorigen Jahres hat der ASB seine langjährige Mitarbeiterin in den Ruhestand verabschiedet. „Ich bin voller Dankbarkeit und von einer inneren Zufriedenheit erfüllt“, sagt Annerose Klemm. Glücklich mit dem, was in der Kita passiert, ist auch Alies Domaschke, die Geschäftsführerin des ASB Königstein-Pirna. „Die Räume sind wunderschön geworden, wir haben mehr Interessenten als Plätze und das Miteinander der Kinder aller Altersgruppen und des Erzieherteams ist super.“ Und jetzt hat das Haus mit seinem neuen Namen auch eine eigene Identität.