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Wo bitte geht´s zur Umleitung?

Zwei Baustellen in Langenwolmsdorf, das sorgt für Chaos bei den Kraftfahrern. Und für Ärger bei den Anwohnern.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Langenwolmsdorf. Mit der Ruhe im Wohngebiet Am Schafberg in Langenwolmsdorf ist es vorbei. Denn seit auf der Staatsstraße in Höhe des Gasthauses „Goldener Apfel“ gebaut wird, kurven hier Einheimische und auch Ortskundige herum. Damit sparen sie sich an die geschätzten 20 Kilometer Umleitung über Heeselicht und Dobra. Doch die Anwohner sind genervt. „So viel Betrieb war hier noch nie, und wie schnell die alle fahren“, sagt ein Rentner am Zaun und schüttelt mit dem Kopf. Man müsse ja Angst haben.

Dazu komme, dass die Ausschilderung eine Katastrophe sei. Er schimpft aber auch auf die Planung der Bauarbeiten. Und damit steht er nicht allein. „Das hätte besser koordiniert werden müssen, erst die eine und dann die andere Baustelle“, sagt der Rentner. Denn derzeit gibt es im Ort gleich zwei Baustellen. Auf der Niederdorfstraße lässt der Wasser- und Abwasserzweckverband Mittlere Wesenitz bereits seit April einen neuen Kanal bauen. Deshalb ist ein Teilstück der Niederdorfstraße komplett gesperrt und kann nicht als Umleitungsstrecke genutzt werden. Das wäre aber notwendig gewesen, denn vor ein paar Tagen hat nun auch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr ganz kurzfristig auf der Staatsstraße angefangen zu bauen. Direkt am Gasthaus „Goldener Apfel“ ist die Verbindung unterbrochen. Hier wird ein vom Hochwasser zerstörter Durchlass erneuert.

Direkt von der Sperrung betroffen ist auch die Gaststätte. Der Durchgangsverkehr, der hier sonst anhält, fällt weg. Wirtin Eveline Kulms hat bereits darauf reagiert und ihre Gaststätte bis zum 10. August zugesperrt, wegen Bau- und Renovierungsarbeiten. Ab dem 11. August ist dort wieder geöffnet. Denn dann sollen auch die Bauleute vor ihrem Haus fertig sein. Ob die Bauzeit eingehalten werden kann, ist zwar nicht sicher. Doch bislang gibt es noch keine Hinweise darauf, dass die Straße länger gesperrt sein könnte. Bis dahin bleibt die großräumige Umleitung über Heeselicht und Dobra oder über Langenwolmsdorf, Lauterbach nach Stolpen bestehen.

Baustelle und Umleitung irrtümlich ausgeschildert

Hochbetrieb herrscht derzeit aber nicht nur im Wohngebiet am Schafberg, sondern auch auf dem Parkplatz an der Bischofswerdaer Straße. Dort stehen allerdings keine Burgbesucher, sondern genervte Kraftfahrer. „Die Ausschilderung ist ganz schlecht“, schimpft Peter Bernd aus Freiberg. Er ist geschäftlich nach Neustadt unterwegs. Für Verwirrung sorgt der Fahrwegweiser am Ortsteingang in Stolpen. Auf diesem ist die Strecke eindeutig frei. Erst ein paar Meter weiter deutet ein Schild auf die Bauarbeiten hin und in Höhe des Netto-Marktes steht dann ein Sackgassenschild. Und das war dann auch für Peter Bernd die letzte Warnung. Er musste umdrehen. So wie ihm ging es mehreren Kraftfahrern. Und tatsächlich ist die Baustelle samt Umleitung irrtümlich ausgeschildert.

Denn schon auf dem ersten großen gelben Hinweisschild hätten Sebnitz und Neustadt durchgestrichen werden müssen. Diese Markierung hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr versäumt. Deshalb rauschen die Kraftfahrer, die den einzigen Hinweis auf die Baustelle übersehen, schnurstracks in die Sackgasse. Sie können nur noch auf dem Parkplatz an der Bischofswerdaer Straße oder auf dem Penny-Markt umlenken. Die Staatsstraße ist nach Auskunft des Landesamtes noch bis zum 8. August voll gesperrt. Die Bushaltestellen in Langenwolmsdorf werden auch während der Bauzeit alle bedient.