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Wirt für „Horstens Magda“ gesucht

Die Spartenkneipe an der Bautzener Allendestraße ist beliebt – nicht nur bei den Kleingärtnern. Die Gäste hoffen, dass sie bleibt.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Reichlich vier Jahre hat Carola Bartsch das Gartenlokal an der Allendestraße geführt, das alle nur unter dem Namen „Horstens Magda“ kennen, obwohl es offiziell gar nicht so heißt. Doch nun hat sie ihren Pachtvertrag mit der Kleingartensparte „Friedensfreunde“ gekündigt. Nur noch bis Ende August bewirtet sie ihre Gäste in der grünen Oase am östlichen Stadtrand.

„Ich gehe mit 63 Jahren in Rente“, begründet Carola Bartsch ihren Schritt. Auch ihre Gesundheit sei nach so vielen Jahren der Berufstätigkeit nicht mehr die stabilste. 32 Jahre hatte sie in der Bautzener Krankenhausküche an den Töpfen gestanden, bevor sie in die Gartenanlage wechselte, in der sie selbst eine Parzelle bewirtschaftet. Zunächst war sie bei ihrem Vorgänger angestellt. Im Dezember 2013 übernahm sie dann selbst den Pachtvertrag. Die Arbeit in der Gartenkneipe habe ihr viel Spaß gemacht, denn der Umgang mit den Kleingärtnern sei immer locker und ungezwungen gewesen. Gelegentlich schaute sogar auch jene Kleingärtnerin und Kneipenwirtin vorbei, die dem Lokal seinen Namen gab: Magda Hager, die mit ihrem Mann Horst bis Anfang der 90er-Jahre hinter dem Tresen stand. Sie ist jetzt hoch in den Achtzigern, bearbeitet aber immer noch eifrig ihre Scholle. – „Horstens Magda“, das beliebte Gartenlokal, hat sogar im Winter geöffnet, wenn auch nur mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Wie Wilfried Pahlow, der Vereinsvorsitzende der Kleingartensparte sagt, nutzten auch die Bewohner des angrenzenden Wohngebiets, im Volksmund „Chileviertel“, gern die Möglichkeit, sich in gemütlicher Runde bei „Magda“ einzufinden. Das Lokal eignet sich sehr gut für Familienfeiern. Denn für die Kinder gibt es gleich nebenan einen Spielplatz, wo sie sich inmitten der Kleingärten gefahrlos tummeln können. Die Wiese neben der Spielfläche wird alljährlich am 30. April zum Hexenbrennen genutzt. „Wir wollen die Feuerstelle demnächst befestigen, damit der Rasen nicht immer so leidet“, sagt Wilfried Pahlow.

Extra eine Zufahrt angelegt

Der Vereinsvorsitzende lädt schon jetzt Interessenten zu einer Vor-Ort-Besichtigung ein, die sich vorstellen könnten, die Gartenkneipe ab September zu pachten. „Der neue Wirt hätte auch die Möglichkeit, einen Kleingarten in unserer Sparte zu übernehmen“, sagt Wilfried Pahlow. Denn von den insgesamt 174 Parzellen in der Sparte „Friedensfreunde“ sind zurzeit sechs frei. Das sei übrigens im Vergleich mit anderen Sparten ein niedriger Wert.

Das Lokal sei sehr gut in Schuss, denn seit den 70er-Jahren wurde immer wieder etwas erneuert und verbessert. So legte man 1978 die Terrasse mit der Überdachung an. 1982 erhielt das Lokal WCs, von denen eins auch von den Kleingärtnern genutzt werden kann. Vor zehn Jahren wurden die Sanitäranlagen zudem auf den neuesten Stand gebracht. Seit 2003 gibt es eine Zentralheizung. Im gleichen Jahr wurde zudem die Wasser- und Stromversorgung für die gesamte Gartenanlage erneuert. Auch eine Zufahrt für Lieferfahrzeuge von der Allendestraße aus ließen die Vereinsfreunde anlegen.

Bereits im Jahr 1925 wurden in der Anlage, die damals noch ganz weit draußen vor der Stadt lag, die ersten Parzellen angelegt. Sie hieß seinerzeit „Am Albrechtsbach“ und ist eine der ältesten Kleingartenanlagen der Stadt.

Kontakt zum Verein: 0177 7939699